Erfurt Hauptbahnhof: Frau zeigt Körperverletzung an – Video widerspricht Darstellung
Erfurt, Erfurt Hauptbahnhof (ots)
Am Dienstagabend zeigte eine 57-Ukrainerin bei der Bundespolizei eine Körperverletzung zu ihrem Nachteil an. Die Auswertung des Videomaterials ergab ein augenscheinlich anderes Ergebnis.
Die Frau gab an, am Mittwochabend am Eingang der Bahnhofstoilette des Erfurter Hauptbahnhofes von einem Mann geschlagen worden zu sein. Sowohl die Frau als auch der vermeintliche 36-jährige Täter wurden in der Dienststelle einer ersten Befragung zugeführt. Beim Deutschen gestaltete sich dieser Vorgang schwierig, da bei ihm eine Promillewert von 3.6 gemessen worden ist.
Die Bundespolizisten nutzen die Videoanlage des Bahnhofes, um die geschilderte Situation durch Bilder wiedergeben zu lassen. Das Toiletteninnere wird selbstredend nicht gefilmt, aber der Eingangsbereich des WCs nebst den dort befindlichen Spinden ist erfasst. Die Beamten konnten die geschilderte Körperverletzung der Frau nicht erkennen, jedoch, dass diese sich an einer geöffneten Spindtür aus eigenem Verschulden gestoßen hat. Dass er sie angeblich mit einer Bierflasche bedroht habe, ist nicht erkennbar, lediglich, dass die beiden miteinander sprachen.
Die Frau wollte gegen 22:00 Uhr unbedingt ihren Zug nach Gera erreichen, weshalb sie um Verschiebung der Vernehmung bat. Beide Personen wurden getrennt voneinander aus der Dienststelle entlassen. In der zurückliegenden Nacht, gegen 2:00 Uhr, wurde die Ukrainerin wieder im Hauptbahnhof angetroffen und mit ihren Aussagen und ihren Reiseabsichten konfrontiert. Sie blieb beim Gesagten.
Die Bundespolizei ermittelt in diesem noch nicht ganz schlüssigen Sachverhalt trotzdem wegen der angezeigten Körperverletzung, aber prüft gleichermaßen, ob die Frau sich der falschen Verdächtigung strafbar gemacht hat.
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