Buchpräsentation mit Autor Adolf Haasen

Buchpräsentation mit Autor Adolf Haasen © Stadt Gotha

„Karl Friedrich Lucian Samwer – Staatsmann in zwei Herzogtümern 1819 – 1882“

Gotha feiert dieses Jahr sein 1250-jähriges Bestehen, dabei war das 19. Jahrhundert eine besondere Blütezeit für die Stadt. Es war die Zeit der Aufklärung, die dem technologischen Fortschritt und der Wissenschaft neue Impulse gab und auch zu einer gesellschaftlichen Umschichtung führte.

In Gotha regiert seit 1844 Herzog Ernst II. von Sachsen, Coburg und Gotha. Herzog Ernst II. war ein durch die Aufklärung geprägter liberaler Fürst. So hat er auch wesentliche Teile der von der Frankfurter Nationalversammlung geforderten Grundrechte in die Gotha’sche Verfassung übernommen. Auf Bundesebene förderte er schon früh und wiederholt deutsch-nationale Bestrebungen oder, mit anderen Worten, die deutsche Einheit unter preußischer Führung.

Herzog Ernst II. war einer der „Coburger,“ wie sie genannt wurden, zusammen mit seinem Bruder Albert, der 1840 die englische Königin Victoria geheiratet hatte, und seinem Onkel Leopold, seit 1831 der erste König von Belgien. Herzog Ernst II. holte Samwer 1852 nach Gotha, zunächst als Bibliothekar, aber sehr bald als diplomatischen Vertrauten und Berater in seinem Bemühen, zwischen den europäischen Großmächten zu Gunsten Preußens zu vermitteln.

Der Mainzer Historiker Prof. Winfried Baumgart schreibt in seinem Vorwort zu diesem Buch: „Karl Friedrich Lucian Samwer gehört nicht zu den bekannteren Figuren der deutschen und europäischen Geschichte des
19. Jahrhunderts. Doch den Zeitgenossen war er, als es um die Lösung der Deutschen Frage ging, also seit der Revolution von 1848, durchaus ein leuchtendes Licht.“

So war es nicht verwunderlich, dass der Kronprinz von Preußen, der spätere Kaiser Friedrich III., Samwer im September 1870 in sein Hauptquartier in Versailles beorderte. Der Kronprinz wollte seine Ansichten über die Gestaltung der deutschen Verhältnisse im zukünftigen Reich hören, wofür Samwer sehr detaillierte Ausführungen machte.

Leider hat die gegenseitige Antipathie mit Bismarck eine engere Beziehung Samwers zu Preußen verhindert, auch für seine Empfehlungen zur Reichsgründung war Bismarck der Gegenspieler, der Samwers Ideen abblockte oder hinterging. Trotzdem ist Samwers historische Bedeutung für diese Zeit, die das vorliegende Buch mit Basis auf zum Teil bisher unbekannten Quellen schildert, von besonderer Relevanz.

Das Buch ist im RhinoVerlag erschienen.

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