Gemälde des Merkur-Tempels für Friedenstein Stiftung Gotha erworben

Oberbürgermeister Knut Kreuch übergibt Frau Dr. Gruhlke von der Friedenstein Stiftung Gotha das Gemälde des Merkur-Tempels © Stadt Gotha

Oberbürgermeister Knut Kreuch, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Gotha, übergab heute an Dr. Sonja Gruhlke von der Friedenstein Stiftung Gotha, ein von ihm persönlich für die stadtgeschichtlichen Sammlungen angekauftes Gemälde, welches ein Jubiläums-Bauwerk des Jahres 2025 darstellt.

Das von dem Maler Friedrich Eschmann gefertigte Gemälde zeigt den Merkur-Tempel im Englischen Garten Gothas, umrahmt von einem dichten Baumbestand. Vor 250 Jahren, im August 1775, legte Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804) den Grundstein für ein besonderes Bauwerk, dessen Vorbild er in den Jahren 1768/69 beim Besuch seiner Tante Augusta Dowager Princess of Wales (1719-1772) zu Kew in Großbritannien gesehen hatte. Im Zuge der Aufklärung, fasziniert von dieser griechisch-antiken Baukunst, beauftragte der Gothaer Herzog den aus Sachsen stammenden Baumeister Carl Christoph Besser (1726-1800) mit der Schöpfung eines „Antiquen Götter-Tempels eingerichtet zu einem Garthen-Sallon“. Mit dem bis 1777 fertiggestellten klassizistischen Bauwerk entstand in Gotha auf dem europäischen Festland die früheste Kopie eines griechischen-dorischen Tempels.

Durch Recherchen des Stadtoberhauptes konnte das Gemälde, welches von einer Bürgerin des Landkreises Gotha erworben wurde, dem Maler Friedrich Eschmann zugeordnet werden.

Der am 9. April 1885 in Fechenheim, seit 1928 Stadtteil von Frankfurt am Main, geborene Friedrich Wilhelm Eschmann, war das Kind des Gürtlers Konrad Karl Eschmann und seiner Frau Susanne Elisabeth geb. Pressber. Er heiratete am 1. Juli 1915 in Gotha Martha Elsa Marie Berbig, Tochter des Gothaer Schmieds Friedrich Louis Berbig und seiner Ehefrau Marie Karoline Therese geb. Hohlbein.

Die Eheleute wohnten in der Kohlenstraße, heute Südstraße. In seinem Heiratseintrag ist Eschmann als Dekorationsmaler vermerkt und hat scheinbar in diesem Beruf auch seinen Lebensunterhalt verdient, denn auch die Adressbücher von Gotha weisen ihn als Maler aus. Friedrich Eschmann starb am 21.Juli 1950 in Gotha. Das sein Gemälde wieder auftaucht, ausgerechnet in jenem Jahr, in dem sein 75. Todestag verzeichnet wird, kann als ein glücklicher Zufall der Geschichte gelten.

„Das Gemälde ist ein wunderbares zeitgenössisches Portrait einer ungetrübten Landschaftsstimmung am Merkur-Tempel“ so Oberbürgermeister Knut Kreuch „sein Wert liegt nicht in der Bedeutung des Malers, sondern in der unverfälschten Darstellung einer idyllischen Landschaft und eines bedeutenden Gothaer Bauwerkes, deren Wert mancher Bürger nicht immer gleich erkennt“.

Das Gemälde geht in den Besitz der stadtgeschichtlichen Sammlung der Friedenstein Stiftung Gotha, die im Jahr 1928 durch engagierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gotha begründet worden ist.

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