Sanierungsarbeiten im Gartendenkmal „Stadtpark West-Arnoldigarten“ werden fortgesetzt
Im Rahmen des geförderten Projektes „Klimaangepasste Qualifizierung des Gartendenkmals Stadtpark West – Arnoldigarten“ in Gotha erarbeitet das Gartenamt mit der Unterstützung des Büros Ulrich Boock – Freier Landschaftsarchitekt, ein Pflege- und Entwicklungskonzept mit denkmalpflegerischer Zielplanung für das Gartendenkmal „Stadtpark West – Arnoldigarten“. Parallel wurden Objektplanungen erarbeitet und in diesem Jahr bauliche Maßnahmen umgesetzt. Hierbei werden die historischen Strukturen betrachtet, das Pflegemanagement, das Wassermanagement, der Wegebau, die Ausstattungselemente, die Pflanzstrukturen und Waldbereiche. Der Kernbereich des Stadt- und Landschaftsparks umfasst ca. 36 ha.
Der erste Projektschwerpunkt Waldumbau wurde im Winter- und Frühjahrszeitraum durchgeführt und ist weitgehend abgeschlossen. Hierbei wurden im Kernbereich des Gartendenkmals, zwischen Lüderitzbrunnen und Müller-Tempel Gruppen von klimaresilenten und somit zukunftsfähigen Forstpflanzen gesetzt. In 16 freien Waldflächen, auf denen bedingt durch andauernde Trockenheit und Klimawandel hauptsächlich Buchen, Bergahorn und Eschen abgestorben waren, wurden verschiedene Baumarten gepflanzt. Die Forstpflanzen wurden mit sogenannten Drahthosen vor Wildverbiss geschützt und werden bis zum Einwachsen durch Freischnittmaßnahmen gepflegt. Mit den am Standort platzierten neuen Baumarten soll der klimaresilente Waldumbau auf dem Krahnberg befördert werden.
Nun steht der Baubeginn für die beiden weiteren Projektschwerpunkte an. Die Bauarbeiten sind beauftragt und sollen direkt nach Pfingsten starten. Die anstehenden Projektschwerpunkte beinhalten das Wassermanagement sowie die Verbesserung der Erholungsfunktion und Aufenthaltsqualität im Gartendenkmal.
Im Zuge des Wassermanagements wird ein Teilbereich des Klingegrabens entlang des Bergartenwegs profiliert, um das Oberflächenwasser besser abführen zu können und gleichzeitig eine Versickerung vor Ort zu befördern. Es werden außerdem Versickerungsmulden angelegt und Durchlässe neu gebaut, hierbei auch der Durchlass unter der Wendeschleife an der Zufahrt zur Gaststätte Berggarten.
Zur Stärkung der Erholungsfunktion werden die Freianlagen im Kernbereich der Parkanlage in verschiedenen Bereichen denkmalgerecht um- und neugestaltet. Dies erfolgt u.a. im ehemaligen unmittelbar an der Gaststätte Berggarten gelegenen Garten von Ernst Friedrich Arnoldi, welcher 1794 entstand und heute kurz „Arnoldigarten“ genannt wird. Des Weiteren wird die Freifläche am Arnoldi-Obelisk (1824), die Freifläche am Standort des historischen Arnolditurms sowie der Lüderitzbrunnen (1830) mit seinem Umfeld um- und neu gestaltet. Dabei wird vom Lüderitzbrunnen ein heute nicht mehr sichtbarer historischer Weg zum Goldfischteich nach historischen Befunden neu ausgebaut. Zudem erfolgen steinrestauratorische Maßnahmen wie die Restaurierung und Instandsetzung des Lüderitzbrunnens, des Arnoldi-Obelisken, des sogenannten Texassteins (1872) und des Steins zur Erinnerung an die Übergabe des Gartens an die Stadt Gotha (1872).
Um die Wasserzufuhr zum Lüderitzbrunnen dauerhaft gewährleisten zu können, wird eine Wasserleitung vom vorhandenen Notwasserbrunnen an der Wendeschleife unterhalb des Berggartens bis zum Lüderitzbrunnen ausgebaut und in eine neue Zisterne geführt. Von dort wird bei Bedarf das Wasser dem Lüderitzbrunnen zugeführt.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert.