„Panzerblitzer“ in Gotha: Neue Messanlage für mehr Verkehrssicherheit im Stadtgebiet
„Panzerblitzer“ soll für mehr Verkehrssicherheit in sensiblen Bereichen sorgen
Nach erfolgreicher Testphase Ende vergangenen Jahres setzt die Stadt Gotha ab sofort auf eine semistationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage – im Volksmund auch als „Panzerblitzer“ bekannt. Das Messsystem wurde zunächst für die Dauer von zwölf Monaten angemietet und ist ab sofort im Stadtgebiet im Einsatz.
Das System basiert auf moderner Lasertechnologie und ermöglicht eine präzise Geschwindigkeitsmessung über mehrere Tage hinweg – ohne personelle Präsenz vor Ort. Es kombiniert damit die Vorteile stationärer und mobiler Messverfahren: hohe Flexibilität, kontinuierlicher Betrieb auch nachts sowie ein gezielter Einsatz an wechselnden, sicherheitsrelevanten Standorten wie Schulen, Kindertagesstätten und Seniorenheimen. Vergleichbare Systeme sind bereits erfolgreich in anderen Thüringer Kommunen im Einsatz.
Testphase belegt Wirksamkeit der Technik
Bereits in der mehrwöchigen Testphase hatte die Anlage ihre Effektivität eindrucksvoll unter Beweis gestellt: An insgesamt fünf Standorten war sie über 720 Stunden im Einsatz und erfasste dabei 1.005 Geschwindigkeitsüberschreitungen. Nach technischer Prüfung und rechtlicher Auswertung wurden 925 Bußgeldverfahren eingeleitet, fünf davon mit Fahrverboten.
Besonders auffällig waren die Messergebnisse in Bereichen mit besonderem Schutzbedarf:
- Bendastraße (Kita Sonnenblume): 475 Überschreitungen binnen einer Woche, teils mit über 60 km/h bei erlaubten 30 km/h.
- Siebleber Straße (Wohnquartier): bis zu 51 km/h bei erlaubten 20 km/h.
- Schulbereiche wie die Evangelische Regelschule und das Gustav-Freytag-Gymnasium: ebenfalls zahlreiche Verstöße mit teils deutlichen Grenzwertüberschreitungen.
Diese Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf im Stadtgebiet und unterstreichen die Notwendigkeit eines dauerhaft verfügbaren, verlässlichen Überwachungssystems.
Schutz für die Schwächsten im Verkehr
Ziel des Einsatzes ist es, insbesondere in hoch frequentierten Wohngebieten und im Umfeld öffentlicher Einrichtungen die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Gerade Kinder, ältere Menschen und Personen mit Unterstützungsbedarf sind auf ein rücksichtsvolles Fahrverhalten angewiesen. Die Anlage dient deshalb nicht nur der Sanktion, sondern vor allem auch der Prävention.
Mit dieser neuen Technik erweitert die Stadt Gotha ihr Instrumentarium zur Verkehrsüberwachung um ein modernes, effektives und flexibel einsetzbares System. Die Verantwortung gilt besonders den schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Deshalb möchte die Stadt Gotha an sensiblen Punkten im Stadtgebiet gezielt für Tempodisziplin sorgen.
Die Stadt Gotha wird regelmäßig über Einsatzorte und Ergebnisse der Messungen informieren. Gleichzeitig wird daran erinnert, dass der Schutz von Leben und Gesundheit im Straßenverkehr nicht allein Aufgabe der Behörden ist, sondern Ausdruck gegenseitiger Rücksichtnahme.