Thüringen – Pflege daheim: Beratungsbesuche nicht vergessen!

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Thüringen ist in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als erwartet. Nach Angaben der AOK PLUS und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) waren zum 31. Dezember 2023 rund 96.796 AOK-PLUS-Versicherte pflegebedürftig, ein Jahr später bereits 103.734. Der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen wird zu Hause oder teilstationär versorgt. 2024 waren es 89.940 Menschen – rund 7.000 mehr als im Vorjahr.

Mehr Pflegeleistungen seit 1. Januar 2025

Seit Januar 2025 sind bundesweit die Pflegeleistungen um 4,5 Prozent gestiegen. Das Pflegegeld im Pflegegrad 2 beträgt nun 347 Euro monatlich, im Pflegegrad 5 sind es 990 Euro. Auch die Sachleistungen sowie Pauschalen für Entlastungsleistungen und Pflegehilfsmittel wurden um 4,5 Prozent erhöht.

Regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme

In weiten Teilen Ostdeutschlands nehmen Pflegebedürftige häufiger Sach- oder Kombinationsleistungen in Anspruch als in anderen Bundesländern. In Thüringen reichen die Anteile in den Kreisen und Städten von 17,2 Prozent im Kreis Hildburghausen bis zu 32,3 Prozent im Kreis Greiz. Hier beziehen auch 45,6 Prozent der Pflegebedürftigen Geldleistungen. Der Kreis Hildburghausen mit 63,9 Prozent und das Eichsfeld mit 63,7 Prozent haben den größten Anteil von Pflegebedürftigen in Thüringen, die Geldleistungen beziehen.

Verpflichtender Beratungsbesuch

Pflegebedürftige, die ausschließlich Pflegegeld erhalten, sind verpflichtet, regelmäßige Beratungsbesuche durch Pflegefachkräfte in Anspruch zu nehmen. Hintergrund ist, dass bei ihnen in der Regel Angehörige die Pflege übernehmen. Die Beratung soll die Qualität der Pflege sichern und eine Unterstützung für die pflegenden Angehörigen bieten. Abhängig vom Pflegegrad müssen Beratungen halbjährlich oder vierteljährlich stattfinden. Wer diesen Pflichtbesuch versäumt, riskiert Kürzungen beim Pflegegeld. Bereits knapp 16.800 Versicherte in Sachsen und Thüringen hat die AOK PLUS in diesem Jahr daran erinnert, einen Beratungsbesuch nachzuholen.

Die Beratungen werden von zugelassenen Pflegediensten oder unabhängigen Stellen angeboten. Die Pflegeberater der AOK PLUS unterstützen bei der Suche nach geeigneten Ansprechpartnern vor Ort.

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