Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa erinnert Thüringens Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturminister Christian Tischner an die bleibende Verantwortung für Frieden, Freiheit und Demokratie:
„Der 8. Mai 1945 markiert das Ende eines Menschheitsverbrechens und den Anfang eines demokratischen Neuanfangs. Aus der Geschichte zu lernen heißt, Verantwortung zu übernehmen – für eine Gesellschaft, in der Anstand, Respekt und die Fähigkeit zum Kompromiss die Grundlage unseres Zusammenlebens bilden. Diese Werte müssen wir tagtäglich verteidigen und mit Leben füllen.
Gerade in Zeiten internationaler Krisen und gesellschaftlicher Spannungen ist das Erinnern an die Verbrechen von Krieg und Diktatur notwendiger denn je. Bildung, Wissenschaft und Kultur greifen dabei ineinander – sie bilden gemeinsam das Fundament unserer Demokratie.
Unsere Schulen vermitteln nicht nur historisches Wissen, sondern fördern das Urteilsvermögen, den Blick für andere Perspektiven und die Fähigkeit zur aktiven Teilhabe. Politische Bildung ist die beste Prävention gegen Extremismus und Gleichgültigkeit.
Wissenschaft analysiert, ordnet ein und nimmt Verantwortung für das gesellschaftliche Ganze wahr. Thüringens Forschungseinrichtungen stehen für Weltoffenheit und Erkenntnisorientierung – und sind damit ein klares Gegengewicht zu Ideologien der Ausgrenzung.
Kunst und Kultur bewahren das Gedenken, geben den Opfern ihre Namen zurück und stellen die großen Fragen nach Freiheit, Würde und Verantwortung. Die Kulturschaffenden in unseren Museen, Theatern und Gedenkstätten machen Erinnerung erfahrbar – auch für kommende Generationen.
Der 8. Mai erinnert uns daran: Demokratie, kulturelle Vielfalt und wissenschaftliche Freiheit sind keine Selbstverständlichkeiten. Sie sind Ausdruck einer offenen Gesellschaft – und sie verdienen unser aller Einsatz, jeden Tag, in Klassenzimmern, Hörsälen und auf den Bühnen dieses Landes.“