Übernachtungszahlen im bundesweiten Trend. Thüringen mit stabiler Aufenthaltsdauer und Anstiegen bei Pensionen und Campingplätzen.
Thüringen. Der Februar 2025 zeigt ein differenziertes Bild für den Tourismus in Thüringen: Während die landesweiten Übernachtungszahlen mit insgesamt rund 560.000 Übernachtungen etwas unter dem Vorjahreswert liegen, bleibt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit 2,7 Tagen über dem Bundesdurchschnitt.
Im bisherigen Jahresverlauf (Januar bis Februar) wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Übernachtungen im Freistaat gezählt. Auch wenn dieser Wert unter dem Vorjahresniveau liegt, zeigen sich positive Signale in verschiedenen Reisegebieten und Betriebsarten.
Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich: Der Rückgang im Februar ist kein Einzelfall. Nur zwei Bundesländer konnten ein Übernachtungsplus verzeichnen – alle anderen lagen im prozentualen Vergleich mit dem Vorjahr im Minus. Auch im Zeitraum Januar bis Februar 2025 war diese Entwicklung bundesweit zu beobachten.
Regionale Entwicklungen in den Reisegebieten
Besonders erfreulich: Einige Thüringer Regionen konnten im Vergleich zum Februar 2024 Zuwächse verzeichnen. So legte das Altenburger Land mit einem Plus von 8 Prozent deutlich zu, gefolgt von Weimar (+6,7 Prozent) und dem Thüringer Vogtland (+2 Prozent). Die meisten Übernachtungen wurden im Februar 2025 im Thüringer Wald (ca. 221.000), in der Welterberegion Wartburg-Hainich (ca. 60.000) und in Erfurt (ca. 59.000) gebucht.
Auch im Zweimonatsvergleich überzeugt Weimar mit einem Übernachtungsplus von über 10 Prozent. Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es zudem im Altenburger Land und im Thüringer Vogtland. In der Thüringer Rhön, dem Thüringer Vogtland und dem Saaleland nahm außerdem die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zu.
Gleichzeitig gab es in einigen Regionen Rückgänge bei den Übernachtungszahlen. So lagen beispielsweise die Winterferien in Bayern und Sachsen-Anhalt – zwei Herkunftsmärkten für Thüringen – im Jahr 2025 nicht mehr im Februar, sondern im Januar bzw. März. Dies führte in klassischen Winterdestinationen wie dem Thüringer Wald zu saisonalen Verschiebungen. Hinzu kam eine insgesamt schneearme Wintersaison: „Aufgrund milder Temperaturen und fehlender Schneefälle waren viele Wintersportangebote, insbesondere im Skilanglauf-Bereich, nur eingeschränkt oder gar nicht möglich, weswegen Gäste ausgeblieben sind oder auf höhergelegene Regionen ausgewichen sind“, erklärt Antonia Sturm, Geschäftsführerin vom Regionalverbund Thüringer Wald. Der Thüringer Wald verzeichnete infolgedessen im Februar 2025 einen Rückgang der Übernachtungen um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Weimarer Land wirken sich verschiedene lokale Faktoren auf die Zahlen aus. So hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Februar von 4,0 auf 3,7 Tage verkürzt – ein kleiner, aber spürbarer Effekt auf die Übernachtungsstatistik. Temporäre Einschränkungen in einzelnen Betrieben, wie beispielsweise dem Henriettenhof Weimarer Land und dem Resort Schloss Auerstedt, könnten Einflussfaktoren gewesen sein. Auch die anhaltende Preisentwicklung dürfte weiterhin eine Rolle bei Buchungsentscheidungen spielen. Positiv in die Zukunft blicken lässt laut Katy Kasten-Wutzler, Geschäftsführerin des Weimarer Land Tourismus e.V., der Verkauf des Hotels am Goethebrunnen in Bad Berka, das zum Jahresende wieder eröffnen soll sowie die geplante Erweiterung des Angebots des Hotels „Velo inn“ unter neuer Führung.
Pensionen und Campingplätze gefragt
Ein Blick auf die Übernachtungstypen zeigt eine gestiegene Nachfrage: Pensionen verzeichneten im Februar ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Zeitraum Januar bis Februar 2025 wurden rund 47.500 Übernachtungen in Pensionen gezählt – ein Zuwachs von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch Campingplätze konnten zulegen: Mit rund 9.000 Übernachtungen zwischen Januar und Februar ergibt sich ein Anstieg von 6,4 Prozent. Dieser Entwicklung kann die zunehmende Preissensiblität der Gäste ebenso zugrunde liegen wie der Wunsch nach kleineren und flexiblen Übernachtungsformen.
Einordnung im Bundesländervergleich
Deutschlandweit war die Gesamt-Übernachtungszahl im Februar 2025 um 4,5 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Jahres 2024. Im Februar 2025 verbuchten die Beherbergungsbetriebe (mind. zehn Schlafgelegenheiten) in ganz Deutschland 26,9 Millionen Gästeübernachtungen in- und ausländischer Gäste. Thüringen bewegt sich damit im allgemeinen bundesweiten Trend.
Weitere Informationen
Eine Übersicht der Veröffentlichung des Thüringer Landesamtes für Statistik und des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zum Thüringen Tourismus ist zu finden unter: https://thueringen.tourismusnetzwerk.info/wissen/marktforschung/statistik