Mit einem spannenden letzten Spieltag ging sie zu Ende, die Hauptrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Das heißt aber auch, dass uns die heißeste Phase der Saison erst noch bevorsteht: Die Playoffs! Acht Teams aus der ProB Nord und acht Teams aus der ProB Süd haben sich für die Postseason qualifiziert und kämpfen ab Samstag um den Finaleinzug und das damit verbundene sportliche Aufstiegsrecht in die ProA…
Überblick: Playoffs in der ProB
Die 16 Teams treten gegeneinander in Best of Three-Serien an. Das in der Hauptrunde besser platzierte Team hat im ersten und einem möglichen dritten Spiel das Heimrecht. Im Finale gibt es ein Hin- und ein Rückspiel. Zum Start trifft stets eine Mannschaft aus dem Norden auf ein Team aus dem Süden, wobei jeweils der Erstplatzierte auf den Achten, der Zweite auf den Siebten usw. trifft. Dadurch ergibt sich der folgende Playoffbaum:
Die Duelle im Detail
Bayer Giants Leverkusen vs. Dragons Rhöndorf
Das auf dem Papier eindeutigste Duell dürfte das der Bayer Giants Leverkusen mit den Dragons Rhöndorf sein. Denn gegensätzlicher könnten die Wege in die Playoffs gar nicht aussehen. Die Bayer Giants spielten eine souveräne Hauptrunde und gewannen 25 der 26 Spiele. Seit mittlerweile 18 Partien hat das Team von Michael Koch nicht mehr verloren. Entsprechend früh standen die Playoffteilnahme und die Hauptrundenmeisterschaft fest. Die Rhöndorfer dagegen waren vor dem letzten Spieltag noch außerhalb der Playoffränge und rückten dann doch noch in die Top Acht. Kurios: Dies gelang, obwohl man deutlich in Köln verlor. Doch durch einen neu entstehenden Vierervergleich zog man überraschend in die Postseason ein.
In der anstehenden Achtelfinalserie dürfte es vor allem auf die Arbeit unter den Körben ankommen. Die Giants waren mit 41,6 Rebounds pro Partie in dieser Statistik das stärkste Team der ProB Nord. Rhöndorf sammelte im Schnitt nicht mal einen Abpraller weniger pro Spiel, was sie zur zweitbesten Reboundmannschaft im Süden macht. Konkret wird das Duell am Brett in erster Linie von Dennis Heinzmann (LEV, 9,2 RPG) und Danas Kazakevicius (RHÖ, 8,1 RPG) ausgetragen werden. Spannend wird auch sein, welcher US-Amerikaner den Spielen stärker seinen Stempel aufdrückt, Donte Nicholas (LEV) oder Tim Smith (RHÖ). Beim weiteren Blick auf die Kader wird aber deutlich, dass das Leverkusener Aufgebot deutlich tiefer und qualitativ besser ist, die Favoritenrolle ist also klar vergeben.
Ahorn Camp Baskets vs. Iserlohn Kangaroos
Deutlich ausgeglichener ist die Ausgangslage beim Aufeinandertreffen des Vierten der ProB Süd und des Fünften der ProB Nord. Die Ahorn Camp Baskets aus Speyer mussten in den letztjährigen Playoffs schon im Achtelfinale gegen den späteren Vizemeister aus Köln die Segel streichen, dieses Jahr soll es für das Team von Carl Mbassa weiter gehen. Die Iserlohn Kangaroos kämpften lange um das Heimrecht in der ProB Nord, letztendlich verlor man das entscheidende Spiel in Sandersdorf, sodass es nun gegen die Speyerer geht.
Nach wie vor wichtigster Spieler der Baskets ist der 33-jährige US-Amerikaner Daryl Woodmore. Der Guard bringt durchschnittlich 17,2 Punkte und 5,3 Rebounds auf den Statistikbogen. Gerade seine Dreierquote von 41,7% ist sehr stark. Neben ihm spielt aktuell der nachverpflichtete Felix Angerbauer gut auf, Marko Dordevic bringt Präsenz am Brett. Iserlohn wird von einem spanisch-amerikanischen Duo angeführt. Jorge Mejias führt auf der Point Guard-Position Regie und legt neben seinen 15,4 Punkten auch noch gute 7,0 Assists pro Partie auf. Oftmals findet er mit seinen Anspielen Diante Bah, der unter den Körben für Gefahr sorgt und mit 16,8 Zählern der beste Scorer der Kangaroos ist.
RheinStars Köln vs. LOK BERNAU
Die RheinStars Köln bekommen es im Achtelfinale mit LOK BERNAU zu tun. Die Kölner wurden im letzten Jahr bereits Vizemeister, auch in dieser Saison hegt man wieder große Ambitionen. Mit der neuen Spielstätte in der Motorworld hat man bereits einen wichtigen Baustein für einen möglichen ProA-Aufstieg präsentiert und mit einem deutlichen Sieg gegen Rhöndorf direkt mal standesgemäß eingeweiht. LOK BERNAU zieht als Siebter der ProB Nord in die Postseason ein, zwei Niederlagen zum Hauptrundenende verhinderten eine bessere Positionierung.
Bei den Kölnern sind es mehrere deutsche Spieler, die das Team statistisch anführen. Rupert Hennen, im letzten Jahr zum besten Spieler der Saison gewählt, legt erneut beeindruckende Zahlen auf, 18,3 Punkte und 8,2 Assists sind es durchschnittlich für ihn. Er wird tatkräftig von Björn Rohwer unterstützt, der auf 17,4 Punkte und 7,2 Rebounds kommt. Auf Bernauer Seite wird dieses Duo am ehesten von Uzziah Dawkins (18,7 PPG) und Akim-Jamal Jonah (13,4 PPG, 7,3 RPG) gespiegelt. Allerdings ist der Kölner Kader in der Tiefe besser besetzt. Übrigens: Glaubt man den Statistiken, dürfen wir uns auf ein punktereiches Duell freuen. Die RheinStars sind mit 92,3 Punkten pro Spiel das offensivstärkste Team der ProB Süd, LOK BERNAU legt 9,5 Zähler weniger auf, was sie zum zweitbesten Team im Norden macht.
Gartenzaun24 Baskets Paderborn vs. CATL Basketball Löwen
Der letztjährige ProA-Absteiger aus Paderborn startet den Weg zu einem möglichen Wiederaufstieg mit seinem Achtelfinalduell gegen die CATL Basketball Löwen aus Erfurt. Nach einem holprigen Saisonstart stabilisierte sich das Team von Milos Stankovic und beendete die Spielzeit auf einem ungefährdeten dritten Platz. Die Erfurter hatten etwas länger Ungewissheit, am letzten Spieltag wäre auch noch das Verpassen der Playoffs möglich gewesen. Doch ein deutlicher Erfolg in Ludwigsburg sicherte Platz sechs für die Thüringer.
In Paderborn scheint das Motto „Sharing is caring“ zu gelten, kein Team teilte den Ball in der abgelaufenen Hauptrunde der ProB Nord so gern wie die Baskets. 19,4 Assists verteilten die Westfalen pro Partie. Vor allem Lars Lagerpusch und Kevin Hunt jr. wurden gerne bedient, die beiden sind mit 14,4 und 12,1 Zählern pro Partie die besten Punktesammler der Paderborner. Noch beeindruckendere Zahlen legen die Top Scorer der Löwen auf. Noah Kamdem erzielt 18,6 Punkte und 7,7 Rebounds pro Partie, Tyseem Lyles steht ihm mit 17,3 und 5,3 in wenig nach. Und Paul Albrecht kratzt mit 15,0 Punkten und 9,7 Rebounds sogar am durchschnittlichen Double Double! Gelingen solche Zahlen auch in den Playoffs?
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BG Hessing Leitershofen vs. ETB Miners
Die andere Seite des Playoff-Baums beginnt mit dem Erstrundenduell der BG Hessing Leitershofen und den ETB Miners. Leitershofen machte die Hauptrundenmeisterschaft in der ProB Süd am vorletzten Spieltag fest, mit am Ende einem Sieg Vorsprung auf die RheinStars Köln war es für die Kangaroos aber knapper, als für Leverkusen im Norden. Die ETB Miners sind als Aufsteiger in die Saison gegangen und haben auf Anhieb den Sprung unter die Top acht geschafft. Allerdings verlor man zuletzt vier Mal in Serie, ist also aktuell nicht in Top-Form.
Blickt man auf die Teamstatistiken der bayrischen Schwaben, wird direkt klar, dass man es mit einem Spitzenteam zu tun hat. Im Vergleich der ProB Süd erzielt man durchschnittlich die zweitmeisten Punkte, bei der besten Zweierquote und zweitbesten Dreierquote. Dazu spielt man die meisten Assists und leistet sich die wenigsten Turnover. Folgerichtig gab es unter der Woche die Vertragsverlängerung mit Coach Richter um drei weitere Jahre. Es dürfte also mit Rückenwind in das Duell mit den Miners gehen, die vor allem auf ein Trio bauen: Isaiah Sanders (19,7 PPG), Brian Dawson (14,7 PPG, 4,6 APG) und Dzemal Selimovic (12 PPG, 9,8 RPG) sind die herausragenden Essener Spieler.
BSW Sixers vs. VR-Bank Würzburg Baskets Akademie
Nicht nur die ETB Miners haben es als Aufsteiger in die Playoffs geschafft, auch die VR-Bank Würzburg Baskets Akademie hat sich den Einzug in die Postseason gesichert und das sogar recht souverän als Fünfter der ProB Süd. Einen Platz besser schlossen im Norden die BSW Sixers ab und die Sandersdorfer bewiesen schon am letzten Spieltag, dass sie in entscheidenden Spielen bestehen können. Das Team von Lukas Varga traf auf die Iserlohn Kangaroos und musste gewinnen um den vierten Platz nicht an die Westfalen zu verlieren. Beim 80:64-Heimsieg war man von Anfang an präsent und sicherte sich so das Playoff-Heimrecht.
Die Würzburger haben, als Zweitvertretung eines BBL-Teams, einen naturgemäß sehr jungen Kader. Gerade mal 19,4 Jahre sind die Jungs von Coach Alex King im Durchschnitt alt. Der US-Amerikaner Calvin Wishart ist mit seinen 25 Jahren da schon der älteste und geht auch auf dem Court voran. 21,8 Punkte, 7,6 Assists und 5,0 Rebounds stehen für ihn pro Spiel zu Buche. Mit Hannes Steinbach hat man einen der überragenden deutschen Nachwuchsspieler im Kader. Da er aber auch in der ersten Mannschaft zum Einsatz kommt, steht Steinbach der Akademie nur unregelmäßig zur Verfügung. Die BSW Sixers werden von Matej Silic (15,9 PPG) und AJ Sumbry (14,2 PPG, 6,2 RPG) angefürt und gehen mit drei Siegen in Serie im Rücken in guter Form in die Postseason. Und Sixers-Kapitän Moritz Schneider sorgt übrigens nicht nur auf dem Feld für starke Aktionen, im vergangenen Jahr spendete er Stammzellen und half damit einer Blutkrebspatientin.
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SBB Baskets Wolmirstedt vs. OrangeAcademy
Die SBB Baskets Wolmirstedt und die OrangeAcademy haben sich wie schon im letzten Jahr beide für die Playoffs qualifiziert. Die Wolmirstedter sind aktuell in Top-Form, im Moment hält das Team mit 12 Siegen in Serie einen Vereinsrekord und will diesen in den Playoffs nur zu gerne ausbauen. Die jungen Ulmer hingegen zeigten schwankende Leistungen. Trotz zuletzt zwei Niederlagen in Serie schaffte man gerade noch so den Einzug in die Postseason.
Die SBB Baskets sind das offensivstärkste Team der ProB Nord. 84,8 Punkte erzielten die Spieler von Eiko Potthast im Schnitt pro Spiel. Das lag vor allem an der starken Quote aus dem Zweierbereich, 57,1% der Versuche fanden hier ihr Ziel. Und ging doch mal ein Wurf daneben, sicherte man sich mit 13,0 die zweitmeisten Offensivrebounds in der ProB Nord. Das sind Bereiche, in denen sich die OrangeAcademy nicht bewegt. Dafür hat man aber mit Alec Anigbata ein starkes Talent, das bei guten Quoten aus dem Dreierbereich 15,5 Punkte auflegt und sich dazu noch 7,3 Rebounds pro Partie greift.
SV Fellbach Flashers vs. SC Rist Wedel
Die letzte noch ausstehende Serie bestreiten die Fellbach Flashers und der SC Rist Wedel. Nachdem die Fellbacher im letzten Jahr knapp die Postseason verpassten, ist der dritte Platz nun ein echter Erfolg. So kann man mit Heimrecht gegen Wedel antreten, das schon am vergangenen Wochenende ein kleines Endspiel hatte. Gegen LOK BERNAU ging es im direkten Duell um das Sichern des sechsten Platzes. Das gelang den Wedelern dank einer starken Leistung von Leif Möller, der auch prompt zum „Player of the week“ in der ProB Nord ausgezeichnet wurde.
Die Flashers stechen unter den bisher beschriebenen Teams durchaus heraus, denn durchschnittlich 78 Punkte sind der drittniedrigste Wert aller Playoffteilnehmer. Dafür steht aber die Defensive der Fellbacher, nur 73,9 Zähler lässt das Team im Schnitt zu. Passenderweise trifft man nun auf das Gegenstück aus der ProB Nord. Denn der SC Rist Wedel ist offensiv sogar noch etwas harmloser (75,0 PPG), verteidigt aber ebenso auf einem gutem Niveau (75,8 zugelassene Punkte pro Spiel). Erwartet uns hier also eine Defensivschlacht? Zumindest die Statistiken lassen darauf schließen…
Zum Auftakt in die diesjährigen Playoffs stehen uns also acht spannende Erstrundenserien bevor. Welche Favoriten setzen sich durch? Können die schwächer platzierten Teams den Upset schaffen? Wichtige Fragen, die in den kommenden Tagen geklärt werden wollen. Einen Überblick über alle Partien und Livestreams in der ProB gibt es wie immer auf unserer Webseite und in der App für iOS und Android !