Tag des Thüringer Porzellans: Ausstellung im Herzoglichen Museum Gotha

Tablett aus einem Teeservice „à l’étrusque“, Porzellanmanufaktur Gotha, um 1785/90, Friedenstein Stiftung Gotha Porzellan im „etrurischen Geschmack“ – das Service ahmt Dekor und Form der rotfigurigen Vasenmalerei der Antike nach – war eine gelobte Spezialität der Manufaktur. Friedenstein Stiftung Gotha, Foto: ProDenkmal

„Aufgetafelt!“ in Gotha: Eine Ausstellung und zwei Führungen zum Tag des Thüringer Porzellans.

Samstag, 5. April, 11 Uhr und Sonntag, 6. April, 11 Uhr – Herzogliches Museum Gotha, Loggia

Zum Tag des Thüringer Porzellans am ersten April-Wochenende wird den Gästen des Herzoglichen Museums in der Loggia Erlesenes serviert: Pflaumen, Pfirsiche und Birnen auf dem Kredenzteller zum Beispiel – als polychrome Fruchtmalerei. Er ist Teil der kleinen Ausstellung „Aufgetafelt! Services und Einzelstücke der Gothaer Porzellanmanufaktur“, die am 5. April um 11 Uhr mit einer Führung durch die Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Elisa Schmidt-Winkler eröffnet wird. Die Führung wird am Sonntag, den 5. April, zur gleichen Zeit wiederholt.

Anlässlich des Stadtjubiläums und der Jahreshauptausstellung präsentiert die Stiftung mehr als 40 ausgewählte Stücke aus dem breiten Produktionsspektrum der Gothaer Porzellanmanufaktur, die bis 1934 bestand. Das erfolgreiche Unternehmen wurde 1757 von dem Gothaer Hofbeamten Wilhelm von Rotberg (1718–1795) gegründet – es war die erste Porzellanmanufaktur in Thüringen. Ihre Erzeugnisse sind bis heute hochgeschätzt.

„Aufgetafelt“ veranschaulicht die Anfänge mit gräulichem Scherben und unterglasurblauer Blumenmalerei und zeigt auf, wie man sich an antiken sowie zeitgenössischen englischen Vorbildern orientierte. Ausgewählte Service-Teile zeigen feine Blumen- sowie Fruchtmalereien und Scherenschnitt-Motive. Zu sehen sind auch Teile des qualitätvollen Hochzeitsservices für Erbprinz Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha und Prinzessin Alexandrine von Baden sowie Arbeiten aus der späten Produktion, als die Brüder Simson in Suhl 1883 die Manufaktur erwarben. 

Ein Gütesiegel erhielt das Porzellan aus der herzoglichen Residenzstadt bereits 1795 im einflussreichen „Journal des Luxus und der Moden“: „Man hat jezt Porzellan-Fabriken in vielen Gegenden Teutschlands; allein viele derselben liefern mehr Fayance als Porzellan, und können nicht neben Dresden, Berlin, Wien, Fürstenberg, genannt werden. Doch eine darf ich nicht mit Stillschweigen übergehen, und dies ist die Porzellan-Fabrik zu Gotha. Die Weiße und Feinheit der Masse, die Schönheit der Mahlerey und das Geschmackvolle in der Form […] zeichnen ihre Arbeit rühmlich aus […] und da die Vorsteher sich angelegen seyn lassen, durch neue Raffinierungen, oder feine Wahl guter Kopien, ihrer Fabrik immer mehr Mannigfaltigkeit und Reiz zu geben, und mit dem Geiste der Zeit fortzuschreiten, so macht dies ihre Produkte nothwendig beliebter und bekannter.“

Die Führung zu „Aufgetafelt! Services und Einzelstücke der Gothaer Porzellanmanufaktur“ ist im Eintrittspreis (acht Euro, ermäßigt vier Euro) enthalten. Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre haben freien Eintritt. 

Der Tag des Thüringer Porzellans rückt die reiche Tradition des „Weißen Goldes“ im Freistaat in den Mittelpunkt. Seit über 260 Jahren steht Thüringen für handgefertigtes Porzellan von höchster Qualität und kunstvoller Gestaltung. In diesem Jahr (5. und 6. April) geht es um die Kreativen, um die Künstler:innen und Designer:innen, die hinter den zauberhaften Stücken stecken. An insgesamt 29 Orten – von Gotha bis Altenburg, von Gräfenthal über Erfurt bis hin zur Leuchtenburg – werden seltene Einblicke gewährt.

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