Bis zum 4. Mai 2025 – Herzogliches Museum
In der Hitze gekauft, im Koffer nach Hause gebracht. Noch Jahre später erinnert der Anblick des Fächers in der heimischen Schublade an den fernen Ort, an dem er gekauft wurde, oft in einem Souvenirshop und mit landestypischen Motiven bedruckt. Fächer sind charmante Souvenirs von Reisen in südliche Länder.
Aus Asien, Amerika oder Europa – Fächer unterschiedlichster Herkunft haben ihren Weg in die kunsthandwerklichen Sammlungen auf Schloss Friedenstein gefunden. Sie bringen den Charme ferner Länder nach Gotha. Zum Stadtjubiläum präsentiert die Friedenstein Stiftung bis zum 4. Mai 2025 ausgewählte Stücke im Fächerkabinett des Herzoglichen Museums.
An den Sonntagen 16. März und 13. April, jeweils um 11 Uhr, bietet die Kuratorin Dr. Elisa Schmidt-Winkler Sonderführungen zu dieser Präsentation an. Eine Anmeldung wird empfohlen unter service@friedenstein-stiftung.de.
Die Friedenstein Stiftung Gotha bewahrt eine der bedeutendsten musealen Fächersammlungen Deutschlands. Der historische Bestand geht im Wesentlichen auf Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772 – reg. 1804 – 1822) zurück. Der kunstsinnige Regent trug nach einem späteren Inventar wohl mehr als 230 Fächer zusammen, die ihm vor allem sein Londoner Exportagent Joseph Meyer (1796-1856) vermittelte. In der englischen Handelsmetropole erwarb dieser zwischen 1817 und 1820 zahlreiche Objekte für das einst berühmte „Chinesische Cabinett“ seines Gothaer Landesherrn – darunter auch eine Vielzahl kostbarer Fächer. Dieser Sammelleidenschaft ist die Vielfalt des Bestandes zu verdanken: unterschiedliche Fächerformen, Materialien und Bearbeitungen, Stücke verschiedenster Provenienz. Darunter befinden sich beispielsweise italienische Grand Tour- und chinesische Exportfächer.
Eine großzügige Dauerleihgabe der Ute Michaels Stiftung in München bereichert seit 2010 die Gothaer Sammlung: Mehr als 600 Fächer und Fächeretuis der berühmtesten „Éventaillistes“ ergänzen den historischen Bestand. Die mit großem Sachverstand zusammengetragene Sammlung umfasst Fächer aus Frankreich, England, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Italien, Spanien, China, Japan, den USA, Indonesien und Russland. Bei den jüngsten Stücken handelt es sich um touristische Souvenirfächer, die die Sammlerin auf Reisen erworben oder selbst geschenkt bekommen hat.