Anfang dieses Monats ist die Gothaer Myconiuspreisträgerin Dr. Helga Raschke im Alter von 89 Jahren verstorben. Als Historikerin und Ethnologin hat sie sich insbesondere in der Stadt Gotha und im Landkreis Gotha bleibende Verdienste erworben.
Oberbürgermeister Knut Kreuch kondolierte den Angehörigen der Verstorbenen und würdigte ihr jahrzehntelanges Engagement. „Die Stadt Gotha verdankt Dr. Helga Raschke unendlich viel, denn Sie war von ganzem Herzen eine Gothaerin, die in den Geschichten ihrer Mitbürger, egal, ob es die Turner waren oder die Holzsammlerinnen des Thüringer Waldes, ihre Berufung fand, um der Nachwelt Zeugnis vom schweren Alltag dieser Menschen abzulegen. Der Leinakanal, dem sie auch ihr letztes Buch widmete, war ihr Lebensquell“, betont Kreuch. Das Stadtoberhaupt hatte im vergangenen Oktober im Historischen Rathaus, gemeinsam mit Dr. Helga Raschke ihre neueste Publikation „Kultur und Natur am Leinakanal“ im Rahmen einer Lesung vorgestellt. Auch an der erst kürzlich mit dem ersten Band erschienen „Geschichte der Stadt Gotha“, der ersten wissenschaftlich erarbeiteten Stadtgeschichte Thüringens, ist Dr. Helga Raschke mit einem Beitrag zum Leinakanal und der Wasserversorgung der Stadt Gotha beteiligt.
Die Myconiuspreisträgerin des Jahres 2000 forschte und publizierte darüber hinaus bereits seit den 1960er Jahren unermüdlich zum Leben von Josef Ritter von Gadolla, interviewte Zeitzeugen und sammelte viele wichtige Dokumente über den „Retter von Gotha“. Mit der Erforschung des Kriegsendes 1945 in der Residenzstadt verband sie auch die Aufarbeitung der Geschichte des Sonderlagers III des Konzentrationslagers Buchenwald, auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf.
Die Stadt Gotha ist dankbar für die Lebensleistung von Dr. Helga Raschke, ihr Andenken ist Motivation für nächste Generationen und unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.