Effizient und klimafreundlich: Thüringer Hochschulen wollen Energiemanagementsystem einführen

Bild von Eva Michálková auf Pixabay

Der Freistaat Thüringen geht einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Landesverwaltung und nimmt dabei bundesweit eine Vorreiterrolle ein: Die Hochschulen des Landes werden ein einheitliches Energiemanagementsystem einführen. Eine von Wissenschaftsminister Christian Tischner gezeichnete Kooperationsvereinbarung wurde heute zwischen dem Thüringer Wissenschaftsministerium, den Hochschulen des Landes und der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) geschlossen.

„Die Hochschulen leisten mit dieser Maßnahme einen entscheidenden Beitrag zur Energieeinsparung und damit für das Ziel der Klimaneutralität der Landesverwaltung bis 2030. Durch ein systematisches Energiemanagement können wir effizienter wirtschaften und den Energieverbrauch deutlich senken“, erklärte Wissenschaftsminister Tischner.

Mit dem Thüringer Klimagesetz hat sich der Freistaat das Ziel gesetzt, die direkte Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Die neun Hochschulen als Teil der Landesverwaltung spielen dabei eine zentrale Rolle: Allein im Jahr 2019 verursachten sie durch den Verbrauch von Wärme, Strom und andere Faktoren rund 21.800 Tonnen CO₂. Das entspricht dem Fünffachen der CO₂-Emissionen aller kommunalen Gebäude einer Stadt wie Weimar.

Bis 2030 soll dieser Wert um über 12.000 Tonnen CO₂ mehr als halbiert werden. Die größten Einsparpotenziale liegen dabei in der Wärmeversorgung (-10.782 t CO₂), gefolgt von Dienstreisen (-784 t CO₂) und Stromverbrauch (-260 t CO₂). Verbleibende Restemissionen von rund 9.700 Tonnen CO₂ sollen finanziell kompensiert werden.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Reduktionspfads ist die Einführung eines professionellen Energiemanagementsystems. In Zusammenarbeit mit der Landesenergieagentur ThEGA soll im Laufe dieses und des kommenden Jahres ein einheitliches System an den Hochschulen etabliert werden, dass die Gebäudetechnik und den Energieverbrauch kontinuierlich kontrolliert und optimiert. So können durch Maßnahmen wie zum Beispiel eine effizientere Einstellung der Heizungs- und Lüftungsanlagen oder den Einbau intelligenter Thermostatventile Einsparungen von durchschnittlich bis zu 20 Prozent erzielt werden.

Die Umsetzung des Energiemanagementsystems wird unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben vom Thüringer Wissenschaftsministerium finanziert. „Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehen hier Hand in Hand. Wir investieren in die Zukunft unserer Hochschulen und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Wissenschaftsminister Tischner.

Auch die ThEGA unterstreicht die Bedeutung des Projekts. Prof. Dr. Dieter Sell, Geschäftsführer der ThEGA, erklärt: „Energieeffizienz ist ein wichtiger Schlüssel zur Klimaneutralität. Als Thüringer Landesenergieagentur verfügen wir über die Erfahrung aus mehr als zehn Jahren professionellem Energiemanagement in Thüringer Städten, Gemeinden und Landkreisen. Mit diesem Know-how unterstützen wir nun die Thüringer Hochschulen, um ihren Energieverbrauch gezielt zu senken und gleichzeitig Kosten zu sparen. Wir freuen uns, diesen Prozess aktiv zu begleiten.“

Die Hochschulen verpflichten sich im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zur aktiven Mitwirkung am Projekt. Die ThEGA bringt ihre Expertise aus vergleichbaren Projekten ein und unterstützt die Hochschulen mit ihrem Fachwissen. Mit der heutigen Zeichnung durch die Kanzler der Hochschulen des Landes startet offiziell die Umsetzung.

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