Gesundheitsdatennutzung kann helfen, die Impfquoten zu erhöhen
Der Schutz vor humanen Papillomviren (HPV) bleibt ein zentrales Thema für die Gesundheit junger Menschen: Noch immer sind die Impfquoten zu niedrig, besonders bei Jungen. Das zeigt eine Analyse der AOK PLUS. Demnach waren in Sachsen zum Jahresende 2023 unter den 15-jährigen, bei der AOK PLUS versicherten Mädchen nur 51 Prozent vollständig gegen HPV geimpft. In Thüringen waren es 54 Prozent. Bei den Jungen waren sogar nur 32 Prozent in Sachsen und 36 Prozent in Thüringen vollständig geimpft. Besonders die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen vernachlässigt wurden, was sich auch negativ auf die HPV-Impfquoten auswirkte.
Prävention als Schlüssel zur Gesundheitsvorsorge
„Ein wichtiger Baustein für ein gesundes Leben ist regelmäßige Vorsorge, auch durch Schutzimpfungen“, sagt Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS. „Prävention und Eigenverantwortung müssen ausgebaut werden. Die verstärkte Nutzung von Gesundheitsdaten ist ein Schlüssel, um Volkskrankheiten vorzubeugen und medizinische Behandlungen zu reduzieren.“
Gesetz zur Gesundheitsdatennutzung stärkt den Impfschutz
Das im vergangenen Jahr verabschiedete Gesetz zur Gesundheitsdatennutzung (GDNG) bietet den Krankenkassen nun neue Möglichkeiten, ihre Versicherten gezielt auf Impfungen und andere Präventionsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Es erlaubt, versichertenindividuelle Daten auszuwerten, um gesundheitsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen. Auch die HPV-Impfung fällt unter diese Maßnahmen, sodass Krankenkassen ihre Versicherten aktiv an den Impfschutz erinnern können.
Die AOK PLUS wird diese Möglichkeit nutzen, um Impflücken zu identifizieren und ihre Versicherten gezielt an den wichtigen HPV-Schutz zu erinnern. Ziel ist es, jungen Menschen zu helfen, sich vor künftigen Krebserkrankungen, die durch HPV-Infektionen verursacht werden können, zu schützen.
„Wir setzen uns dafür ein, dass alle jungen Menschen rechtzeitig und umfassend zu HPV aufgeklärt und geschützt werden. Prävention ist eine der wichtigsten Säulen der Gesundheitsvorsorge, und der Impfschutz gegen HPV spielt dabei eine entscheidende Rolle“, so Stefan Knupfer abschließend.
AOK PLUS übernimmt die Kosten der HPV-Schutzimpfung
Die AOK PLUS übernimmt die Kosten für die HPV-Schutzimpfung für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren sowie für Nachholimpfungen bis zum 18. Geburtstag. Die Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt mit zwei Impfdosen erfolgen. Ab dem Alter von 15 Jahren sind drei Impfdosen erforderlich. Bei Versäumnissen können die Impfungen bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
HPV-Impfung kann vor Krebs schützen
HPV-Infektionen sind nachweislich verantwortlich für Gebärmutterhalskrebs sowie für Tumoren im Genital-, Anal- und Mundbereich. Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor diese krebserregenden Viren und ist ein wichtiger Schritt in der Prävention von Krebs.