Berlin – Ab dem kommenden Jahr müssen Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich rund 4,1 Milliarden Euro mehr Steuern zahlen als 2024. Laut einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht steigen die Steuerzahlungen von Rentnern insgesamt von 58,6 auf 62,7 Milliarden Euro.
Die zusätzlichen Einnahmen resultieren aus der Besteuerung von Renten und weiteren Einkünften, wie etwa aus einer Beschäftigung. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 beliefen sich die Steuerzahlungen aus Renteneinkünften auf 51,4 Milliarden Euro, 2022 stiegen sie auf 54,8 Milliarden und 2023 auf 55,7 Milliarden Euro.
Etwa 73.000 weitere Rentnerinnen und Rentner werden 2025 erstmals steuerpflichtig. Insgesamt wird die Zahl der steuerpflichtigen Personen mit Renten- und zusätzlichen Einkünften auf 6,578 Millionen geschätzt.
Sahra Wagenknecht kritisierte die Rentenbesteuerung scharf und bezeichnete sie als „Respektlos-Steuer“. Sie fordert, Renten bis zu einer Höhe von 2.000 Euro von der Steuerpflicht auszunehmen.
Die Deutsche Rentenversicherung informiert über die anstehenden Änderungen zur Rentenbesteuerung. Ziel ist es, die steuerliche Gleichbehandlung von Renten und Beamtenpensionen sicherzustellen. Dabei wird das System der nachgelagerten Besteuerung schrittweise eingeführt: Während Rentenbeiträge in der Erwerbsphase vollständig steuerlich absetzbar werden, müssen die Renten im Alter voll versteuert werden.
Dieser Prozess ist langfristig angelegt. Rentnerinnen und Rentner, die seit 2012 in Rente sind, versteuern bereits 64 Prozent ihrer Rente. Für künftige Jahrgänge steigt dieser Anteil kontinuierlich. Im Jahr 2025 erhöht sich der steuerpflichtige Anteil von 83 auf 83,5 Prozent. Nur noch 16,5 Prozent der Rente bleiben dann steuerfrei.