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Gesundheitsministerin Heike Werner stellt Kurzfristmaßnahmen zur Pflegeentwicklungsplanung vor

Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

„Wir haben uns auf den Weg gemacht – mit einem zielgerichteten Vorgehen und mit allen notwendigen Beteiligten.“

Die Pflege zukunftssicher zu gestalten, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Es müssen Wege gefunden werden, um mit dem demografischen Wandel und den sich daraus ergebenden Folgen umzugehen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur aus einer politischen Querschnittsperspektive heraus zu lösen ist.

Um für Thüringen gemeinsame Lösungen zu entwickeln, hat das Thüringer Gesundheitsministerium im Rahmen der Zukunftswerkstatt „Zukunft.Gesundheit.Thüringen.2030“ im vergangenen Jahr eine Workshop-Reihe zum Thema Pflege gestartet. Ziel war es, die aktuellen Herausforderungen in einem breit angelegten, partizipativen Prozess aller wesentlichen Akteure zu diskutieren und hierfür gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. 

Im Ergebnis legt der Thüringer Pflegeentwicklungsplan Ziele und Vorhaben der Thüringer Pflegepolitik bis 2030 fest. Die ersten drei Handlungsfelder sind Kurzfristmaßnahmen, die teilweise im Sommer bereits angegangen wurden oder in den kommenden Wochen noch angegangen werden:

1.    Unterstützung der Kommunen beim Ausbau von Pflegestützpunkten & weiteren Beratungsangeboten

2.    Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige (ThürAUPAVO)

3.    Unterstützung von Pflegeeinrichtungen bei der Transformation von innerbetrieblichen Personal- und Organisationsstrukturen

Die wesentlichen Vorhaben innerhalb dieser Handlungsfelder hat die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner heute in einem Pressegespräch vorgestellt. Sie sind zu finden unter: https://www.tmasgff.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/20240822_Pflegeentwicklungsplan_Kurzfristmassnahmen.pdf

„Ich habe mich stets für einen Systemwechsel in der Renten- und Pflegepolitik auf Bundesebene stark gemacht und ich bin sehr froh, dass wir uns in Thüringen auf den Weg gemacht haben – in den Bereichen, in denen es auf Landesebene möglich ist, mit einem zielgerichteten Vorgehen und mit allen notwendigen Beteiligten. Die Maßnahmen beruhen auf einem breiten Konsens aller Akteure. Denn es geht nur gemeinsam“, so die Ministerin.

Statistische Daten:

In Thüringen gab es zum Stichtag 15. Dezember 2021 laut Thüringer Landesamt für Statistik insgesamt 1.076 Pflegeeinrichtungen, davon 503 ambulante und 573 stationäre. Zum gleichen Stichtag waren in Thüringen etwa 166.000 Menschen pflegebedürftig. Davon werden etwa 143.000 Menschen in der eigenen Häuslichkeit versorgt, rund 60 Prozent allein durch Angehörige. Im Bereich der ambulanten und stationären Pflege waren zum Stichtag etwa 35.600 Beschäftigte tätig. 

In Thüringen gibt es bereits verschiedene Programme und Strukturen zur Unterstützung älterer Menschen. Dazu zählen derzeit sechs Pflegestützpunkte (Jena, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Suhl, Weimar) und vier kommunale Beratungsstellen, die über das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ (LSZ) gefördert werden. Es gibt das Programm AGATHE gegen Einsamkeit im Alter, das inzwischen in 14 Thüringer Landkreisen umgesetzt wird, und die Pflegebegleiter der Alzheimer Gesellschaft Thüringen an derzeit sieben Standorten (Bad Langensalza, Bad Lobenstein, Erfurt, Gefell, Hildburghausen, Leinefelde-Worbis, Rosenthal am Rennsteig). Darüber hinaus kümmern sich der Landesseniorenrat sowie 23 Seniorenbeauftragte und Seniorenbeiräte in den Landkreisen und kreisfreien Städten intensiv um die Belange älterer Menschen und in diesem Zusammenhang auch um Belange der Pflege, wie die Verbesserung von Beratungsstrukturen. 

Zudem gibt es in Thüringen betriebliche Pflegelotsen. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF). Die Pflegelotsen erhalten kostenlose Schulungskurse und stehen den Beschäftigten im Unternehmen bei allen Fragen zum Thema Pflege als betriebliche Erstansprechpartnerinnen und Erstansprechpartner unterstützend zur Verfügung. Bisher haben Beschäftigte von 370 Arbeitgebern (Betriebe und öffentliche Verwaltung) an den Kursen teilgenommen oder sich dafür angemeldet.

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