Gesundheitsministerin Werner besucht Gesundheitskiosk in Kirchheilingen
Gemeinsam mit Verantwortlichen aus den Bereichen Gesundheit, Politik und Wissenschaft hat Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner heute einen Gesundheitskiosk in Kirchheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis besucht. Ziel war es, sich über Chancen und Möglichkeiten entsprechender Einrichtungen zur Stärkung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum auszutauschen.
Mit dabei waren beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises, der AOK Plus, der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, des Uniklinikums Jena, sowie der Träger Stiftung Landleben und Gesundes Landleben GmbH.
Im Gesundheitskiosk können sich Menschen aus der Region unter anderem zu gesundheitlichen Fragen beraten lassen. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit dem Landesprogramm „AGATHE – Älter werden in der Gemeinschaft“. Damit zielt das Projekt nicht nur darauf ab, Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern auch soziale Anknüpfungspunkte für Seniorinnen und Senioren zu schaffen. Pflege, Altenhilfe, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen werden an einem Ort zusammengebracht.
„Gesundheitskioske zeigen, dass in Zeiten des demografischen Wandels gute Angebote für mehr Lebensqualität auch abseits der Städte möglich sind. Die Gesundheitskioske vereinen soziale Angebote der Daseinsvorsorge mit Mobilitätsangeboten. Um die Wege für die Menschen zu verkürzen und ärztliche Versorgung überhaupt erreichbar zu machen, müssen wir in diesem Zusammenhang auch die telemedizinischen Angebote weiter stärken“, so Gesundheitsministerin Heike Werner.
Thüringen setzt sich im Bund für gesetzliche Regelungen ein
Mit dem Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune – auch Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) – will auch die Bundesregierung die ambulante Versorgung stärken und verbessern. Daher wurden ursprünglich auch Regelungen zur Einrichtung von Gesundheitskiosken in den Referentenentwurf mit aufgenommen.
Die geplanten Maßnahmen wurden zuletzt jedoch gestrichen. In der Bundesratssitzung vom 5. Juli 2024 setzte sich Thüringen deshalb für die Wiederaufnahme der Gesundheitskioske in das Gesetz ein.
Dazu Ministerin Werner in einer entsprechenden Erklärung: „Durch die vielen Änderungen hat das Gesetz sein eigentliches Ziel, die Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune, ein Stück weit aus den Augen verloren. […] Mit der Ausdünnung von Gesundheits-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten in den ländlichen und strukturell benachteiligten Regionen wird es für die Bürgerinnen und Bürger immer schwieriger, an der Versorgung adäquat teilhaben zu können. Von uns werden zu Recht Lösungen erwartet. Daher sehe ich es als erforderlich an, die Bürgerinnen und Bürger mehr in den Mittelpunkt zu rücken.“
Mit der Aufnahme in das Bundesgesetz wäre die Finanzierung entsprechender Einrichtungen gesichert und die Angebote könnten zusätzlich ausgebaut werden.
Weiterführende Informationen
Der erste Gesundheitskiosk in Thüringen wurde am 3. November 2022 in Urleben eröffnet. Inzwischen gibt es Gesundheitskioske in Blankenburg, Bruchstedt, Kirchheilingen, Sundhausen und Tottleben. Betrieben werden sie seit Oktober 2022 von der Stiftung Landleben und der vom Hamburger Sozialunternehmen OptiMedis AG gegründeten Gesundes Landleben GmbH.
Die Gesundheitskioske befinden sich in der Regel an den Bushaltestellen der Gemeinden in zentraler Ortslage. Die ersten vier Kioske wurden mit Fördermitteln des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum in Höhe von rund 300.000 Euro zur Förderung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen erreichtet.
Ökologisches und nachhaltiges Bauen sind Grundprämissen. Angeschlossene Ladestationen für E-Bikes und E-Autos sollen das Mobilitätsangebot der Region verbessern. Neben den bereits genannten Angeboten werden in Kooperation mit dem Landkreis auch regelmäßige Sprechzeiten durch die Kreisbehörde angeboten.
Weitere Informationen: http://www.stiftung-landleben.de/unsere-partner/gesundheitskioske.html