Sie werden als echte Familienmitglieder betrachtet: Hunde bereichern unser Leben, nehmen Anteil an unseren positiven und negativen Gefühlen und folgen uns treu und ergeben. Im Laufe des Lebens kann der beste Freund des Menschen an zahlreichen Erkrankungen leiden, für die einige Hunderassen anfälliger sind als andere.
Die meisten Beschwerden klingen mit der richtigen Behandlung schnell wieder ab. Einige schwerwiegende Krankheiten dagegen können die Lebensqualität des Hundes minimieren. Die Symptome können häufig nur reduziert werden.
Wir stellen die 5 häufigsten Hundeerkrankungen vor und geben Tipps, woran Hundebesitzer die Krankheiten erkennen können!
Die häufigsten Hundeerkrankungen im Überblick
Ähnlich wie beim Menschen bilden Hunde im Laufe ihres Lebens Alterserscheinungen aus. Besonders häufig tritt zum Beispiel Arthrose bei Hunden auf. Dabei handelt es sich um eine Gelenkerkrankung, unter der auch ältere Menschen häufig leiden. Aber auch eine Erkrankung der inneren Organe, der Haut oder der Augen kann häufig nicht abgewendet werden.
Vorbeugend sollten Hundebesitzer eine gesunde Ernährung favorisieren und regelmäßige Kontrolluntersuchungen für ihren Hund in der tierärztlichen Praxis wahrnehmen. Zudem sollte der Hund über alle Impfungen verfügen und Mittel gegen Parasiten erhalten. Auch die Fellpflege und die Ohrenpflege bilden die Basis für einen guten Gesundheitszustand.
Doch welche Krankheiten beim Hund sind gängig und woran erkennen Hundebesitzer, um welche Erkrankung es sich handelt?
Parasitenbefall: Milben, Flöhe und Zecken
Sowohl die Milben und Flöhe als auch die Zecken gehören zu den Ektoparasiten. Sie suchen sich einen Wirt und erklimmen das Fell des Hundes. So gelangen sie auf direktem Wege zur Hautoberfläche des Vierbeiners. Hier ernähren sie sich von abgestorbenen Hautschuppen, saugen Blut oder konsumieren die Gewebeflüssigkeit des Wirts.
Die Gefahr: Ektoparasiten können Krankheiten übertragen. Zunächst reagiert der Hund mit einem Kratzen, um den Juckreiz zu bekämpfen. Die Hautstellen röten oder entzünden sich. Befallen zahlreiche Flöhe das Haustier, kann dies zu einer Anämie (einer Blutarmut) führen.
Der Tierarzt kann spezielle Mittel aushändigen, die gegen Milben und Flöhe wirken. Diese werden auf die Hautoberfläche aufgetragen. Wichtig ist, dass die Hundehalter alle Utensilien heiß waschen oder mit dem Mittel behandeln, die der befallene Hund berührt hat. So sollten beispielsweise das Hundebett oder das Sofa gesäubert werden.
Liegt ein Zeckenbefall vor, besteht ebenfalls Handlungsbedarf. Wurden die Zecken gezogen, sollten die Wunden desinfiziert werden. Vorbeugend können Salben gegen einen Zeckenbefall angewendet werden. So wird vor allem das Risiko einer Borreliose minimiert.
Wer einen Urlaub mit dem Vierbeiner im Mittelmeerraum plant, sollte außerdem die Gefahr der Ansteckung mit Babesiose nicht unterschätzen. Diese kann – wie die Borreliose in Deutschland – von Zecken auf Tiere übertragen werden. Sandmücken verbreiten hier zudem die Krankheit Leishmaniose.
Alle genannten Infektionen können tödlich enden. Bei dem Verdacht auf eine Erkrankung sollten Hundehalter deswegen umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser entnimmt dem Hund Blut, um eine Diagnose zu stellen.
Folgende Symptome können auf eine Erkrankung hindeuten:
- Erschöpfung,
- kaum Appetit,
- Gewichtsverlust,
- Fieber,
- geschwollene Gelenke.
Hunde können auch von Endoparasiten befallen werden. Dazu gehören Giardien und Würmer wie Bandwürmer. Diese nutzen den Wirt als Lebensraum und vermehren sich zum Beispiel im Darm oder im Blut.
Leidet der Hund unter einem Endoparasitenbefall, zeigt sich dies häufig in einem Juckreiz, einem aufgeblähten, schmerzhaften Bauch, blutigem Durchfall und Würmern im Hundekot.
Der Tierarzt verschreibt im Falle eines Wurmbefalls eine Wurmkur.
Vorbeugend können Hundebesitzer Stuhlproben ihres Vierbeiners in der Praxis abgeben, um diese auf Endoparasiten untersuchen zu lassen. So bleiben die Würmer nicht unbemerkt.
Allergien bei Hunden
Hunde können unter Kontaktallergien und indirekten Allergien leiden. Kontaktallergien werden ausgelöst, wenn die Hundehaut Reizstoffe berührt. Indirekte Allergien sind die Folge einer oralen Aufnahme von Allergenen.
Kratzt sich der Hund häufig und verletzt sich dadurch selbst, kann dies auf eine Allergie hindeuten. In diesem Kontext ist schnell zu handeln, denn offene Wunden bieten Bakterien, Viren und Pilzen optimale Chancen, in den Körper der Haustiere einzudringen. Weitere Symptome umfassen ein häufiges Abschlecken der Pfoten, ein Wälzen auf dem Boden, ein Reiben an Gegenständen und Ohrentzündungen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wiederum lösen häufig Durchfall und Erbrechen aus. Der Hund nimmt ab, obwohl er ausreichend Nahrung zuführt.
Die Allergietherapie beim Hund kann ganz unterschiedlich ausfallen. In der Regel umfasst die Strategie die Vermeidung, die Desensibilisierung und die Vergabe von Medikamenten. So kann der Tierarzt zum Beispiel Allergietabletten empfehlen, um den Juckreiz zu minimieren. Auch spezielle Shampoos oder eine Ernährungsumstellung können dazu beitragen, dass das Wohlbefinden der Fellnase steigt und die allergischen Symptome abklingen.
Ohrentzündungen durch Bakterien, Parasiten und Pilze
Im Laufe ihres Lebens leiden viele Hunde unter Ohrentzündungen. Der Grund: Insbesondere rassebedingt veränderte Ohren sind anfällig für Bakterien, Parasiten und Pilze. Dies trifft insbesondere auf Rassen mit den niedlichen großen und hängenden Ohren zu. Schließlich sorgen die Schlappohren dafür, dass das Innere der Ohren feucht bleibt. Es dringt wenig Luft in den Gehörgang ein. Pilze und Parasiten finden so optimale Wachstumsbedingungen vor.
Hundehalter erkennen eine Ohrentzündung daran, dass sich der Hund häufig am Ohr kratzt oder den Kopf schüttelt, die Ohren heiß ausfallen oder sich eine dunkelbraune Masse im Gehörgang bildet. Die Ohren des Hundes können auch anschwellen oder einen unangenehmen Geruch verströmen.
Um den Hund von seinen Beschwerden zu erlösen und einer chronischen Entzündung der Ohren vorzubeugen, werden diese in den meisten Fällen mit Antibiotika versorgt. Obendrein sollten die Hundehalter die Ohren des Vierbeiners mit speziellen Mitteln säubern.
Dysplasien wie Hüftdysplasien
Viele Hunde erkranken an Dysplasien wie der Hüftdysplasie. Die Gelenkerkrankung schränkt die Bewegungsfähigkeit und Mobilität des Hundes ein. Betroffen sind insbesondere kurzbeinige Hunde wie Corgis, die auch als Qualzuchten bezeichnet werden. Aber auch große Hunderassen wie Schäferhunde können Dysplasien ausbilden.
Gut zu wissen: Die Krankheit wird vererbt. Wer sich also einen Hundewelpen kauft, sollte die Krankheitsgeschichte der Elterntiere kennen. Zudem können eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung das Risiko einer Gelenkerkrankung erhöhen.
Die Erkrankung wird durch ein bildgebendes Verfahren wie das Röntgen erkannt. Weiterhin können ein unsicherer Gang, knackende Gelenke, X-Beine, eine Unbeweglichkeit bis Lahmheit und eine auffällige Schonhaltung des Hundes auf eine Erkrankung der Gelenke hindeuten.
Bei Dysplasien im Anfangsstadium können Medikamente und Physiotherapien in Anspruch genommen werden. In schweren Fällen ist eine Operation unumgänglich.
Diabetes mellitus beim Hund
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung. Diese macht sich durch einen häufigen Harndrang, ein verändertes Trinkverhalten und einen großen Appetit bemerkbar. Obwohl der Hund viel Nahrung aufnimmt, kommt es zu keiner Gewichtszunahme.
Viele Hunde mit Diabetes mellitus können mit der richtigen Therapie ein zufriedenes Leben führen. Dafür ist eine spezielle Diät mit hochwertigem Hundefutter einzuhalten. In einigen Fällen spritzen die Hundehalter dem Hund Insulin. Die Dosis wird von dem Tierarzt individuell festgelegt.
Das Fazit – So erkennen Hundehalter, ob ihr Hund krank ist
Kratzt sich der Hund vermehrt, frisst mehr als gewohnt oder reagiert bei Streicheleinheiten an bestimmten Körperstellen aggressiv, kann eine Erkrankung vorliegen. Diese und viele weitere Verhaltensweisen können insbesondere auf die gängigen Krankheiten bei Hunden hindeuten. Darunter fallen ein Parasitenbefall durch Ekto- oder Endoparasiten, Allergien, Ohrentzündungen und Dysplasien wie die Hüftdysplasie. Viele Hunde erkranken überdies an Diabetes mellitus.
Besteht ein Verdacht auf eine Erkrankung oder verhält sich der Hund ungewöhnlich, sollten Hundehalter nicht zögern und einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann zeitnah eine Diagnose stellen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen. So wird das Haustier möglichst schnell von den Symptomen wie Schmerzen befreit.