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Begegnungsreise von Pfarrer Samir Esaid, Schulgründer der Inklusionsschule in Irbid/Jordanien

Präsentation der Weigle Orgel von 1911 in der Aula der Arnoldischule durch die Musiklehrerin Frau Jacqueline Schulz. Foto: Michael C. Müller

Gotha/Waltershausen – Der Pfarrer Samir Esaid, Gründer der Arab Episcopal School (AES) in Irbid, Jordanien, besuchte auf Initiative von Helmi Heimbrodt am 11. Juni 2024 Waltershausen und am 12. Juni 2024 Gotha. Pfarrer Esaid und seine Frau Sabah Zurikat gründeten vor 21 Jahren eine christliche Schule für Sehende, Blinde und Sehbehinderte im Norden Jordaniens, um allen eine Teilhabe an der Bildung und eine Chance auf ein erfülltes Berufsleben zu ermöglichen.

Helmi Heimbrodt hatte im Frühjahr für drei Monate als Volontärin an der Schule mitgearbeitet und war von dem Einsatz beeindruckt, der dort für die dreifache Inklusion geleistet wird: von Blinden, Sehbehinderten und Sehenden, von Christen und Muslimen sowie von Mädchen und Jungen in einem arabischen Land. 

In Waltershausen fand der Vortrag im Gemeindesaal der Kirchgemeinde statt, wo eine engagierte Gruppe von Teilnehmern zusammenkam. Pfarrer Esaid beeindruckte die Anwesenden mit der bewegenden Geschichte und Entwicklung der AES. Er schilderte die Herausforderungen und Widerstände gegen die Inklusion und wie diese überwunden wurden. Eine Vision des Schulgründers ist es, zukünftig nicht nur Kinder und Jugendliche auf ein Studium vorzubereiten, sondern auch Jugendlichen mit Sehbehinderungen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Michael C. Müller berichtete von den touristischen Höhepunkten Jordaniens, darunter die Felsenstadt Petra, eines der sieben Weltwunder, und die antike Römerstadt Jerash. Er teilte auch seine Eindrücke von seinem Besuch in der Schule in Irbid.

In Gotha im Gemeindesaal der katholischen Bonifatius-Gemeinde ließ Helmi Heimbrodt die Zuhörer an ihrer inspirierenden Arbeit an der Schule und ihrem Aufenthalt in Jordanien teilhaben, bevor Pfarrer Esaid auch dort seine Schule vorstellte. Besonders beeindruckend war der in beiden Veranstaltungen gezeigte Film, der eine ehemalige Schülerin porträtierte, die alle Herausforderungen so hervorragend meisterte, dass sie als Lehrerin an die Schule zurückkehren konnte. Mit ihren am eigenen Schicksal erlebten Erfahrungen kann sie besonders gut an der gleichberechtigten Teilhabe der Blinden und Sehbehinderten an der Schule mitwirken.

Pfarrer Esaid betonte, dass Inklusion in der Schule nur funktioniert, wenn die sehenden Lehrkräfte und Lernenden die Blinden akzeptieren und respektieren.  Er riet auch im Verhältnis von Christen und Muslimen dazu, Räume der Begegnung zu schaffen und sich auf die Gemeinsamkeiten zu konzentrieren, statt auf die Unterschiede.

Die Veranstaltung hat nicht nur das Bewusstsein für die Inklusionsarbeit in Jordanien geschärft, sondern auch die Bereitschaft zur Unterstützung gestärkt. Die gesammelten Spenden werden dazu beitragen, die wertvolle Arbeit der AES fortzusetzen und eine inklusive Bildung für alle Kinder zu ermöglichen.

Ein herzlicher Dank geht an die Kirchgemeinde der evangelischen Kirche in Waltershausen und an die katholische Bonifatius-Gemeinde in Gotha für die Unterstützung bei der Organisation dieser erfolgreichen Veranstaltungen. Kontakte wurden auch mit der Evangelischen Grundschule in Gotha unter Leitung von Frau Susanne Fiedler geknüpft. Eine Präsentation der Weigle Orgel von 1911 in der Aula der Arnoldischule durch die Musiklehrerin Frau Jacqueline Schulz rundete den Besuch ab.

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