Ratgeber

Die Auswirkungen der Wegwerfgesellschaft am Beispiel Smartphone

Foto von Dominik Vanyi auf Unsplash

Das Wirtschaftswunder in Deutschland war nach den Verheerungen im Zweiten Weltkrieg kein regionalspezifisches Phänomen, sondern setzte auch in anderen Regionen zeitgleich ein. Die Franzosen sprachen statt vom „Wirtschaftswunder“ von den „dreißig glorreichen Jahren“, die Spanier vom „spanischen Wunder“ und die Italiener vom „italienischen Wirtschaftswunder“. Damit hatte der Nachkriegsboom fast alle europäischen Länder erfasst, die im Zuge der neuen bipolaren Weltordnung der westlichen Hemisphäre angehörten, vom Marshall-Plan profitieren und ihre Degradierung zum sowjetischen Satellitenstaat vermeiden konnten.

Die lange Friedensperiode in Europa, die nur an der Peripherie ihre Ausnahmen kannte, führte zu einer Neubelebung der Wirtschaft, und dass sich vor allem die Kriegsverursacher Deutschland und Japan auf Wettbewerb und Wirtschaftswachstum statt auf Hegemonie und Weltherrschaft konzentrierten, trug in den Augen der Weltbevölkerung einen progressiven Charakter. Die Devise war konsumieren statt Waffen schmieden. Erst mit dem Wirtschaftsbericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ im Jahre 1972 setzte allmählich ein Umdenken ein.

Die Wissenschaftler argumentierten, dass die Ressourcen dieser Erde bei einer Fortführung dieser Politik in den nächsten 100 Jahren erschöpft sein würden. In den nächsten Jahren traten neue Probleme hinzu, allen voran die Erkenntnis der globalen Erwärmung durch die Emission von Treibhausgasen, was als Ursache des heute spürbaren anthropogenen Treibhauseffekts ausgemacht werden konnte.

Der neue Umgang mit Handys und Smartphones ist ein Paradebeispiel für den Paradigmenwechsel dieser Tage. Denn dass die Wegwerfgesellschaft ihre Unschuld verloren hat, zeigt sich in den Auswirkungen ständig neuer Smartphones von allen Produkten vielleicht am deutlichsten. Wir möchten die Zusammenhänge einer hemmungslosen Konsumpolitik am Beispiel Smartphone auf die Umwelt beleuchten und praktische Tipps für eine längere Haltbarkeit des mobilen Begleiters geben.

Was haben Smartphones mit der Klimakrise zu tun?

Jeder Kunde, der sich für eine Prepaid LTE Flat entscheiden möchte oder einen anderen Tarif für sein Smartphone wählt, ist heute dazu angehalten, sich auf eine langfristige Lösung einzustellen. Die Schädigung der Umwelt und Erschöpfung unserer endlichen Ressourcen durch den Herstellungsprozess von Handys ist hauptsächlich auf die folgenden drei Ursachen zurückzuführen:

Ressourcenabbau

Handys und Smartphones bestehen aus Mineralien, Sondermetallen und seltenen Erden wie Eisen, Lithium, Kupfer, Neodym, Gold, Aluminium, Kobalt, Tantal, Zink und Nickel. Außerdem wird zur Herstellung von Kunststoff und anderen Materialien im Smartphone Erdöl verwendet. So sind in einem iPhone durchschnittlich 99 Gramm Erdöl verbaut und für die Produktion eines Mobiltelefons werden 200 Liter Wasser benötigt. Diese Ressourcen gehen der Erde verloren und ihr Abbau in Bergwerken verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen.

Herstellungsprozess

Problematisch ist weiterhin die Freisetzung von Treibhausgasen und anderen Umweltgiften im Herstellungsprozess. Der Zusammenbau von Smartphones erfordert Arbeitsschritte wie das Schmelzen und Raffinieren von Metallen, die chemische Behandlung, die Produktion von Kunststoff und der Einsatz von Chemikalien, die sich negativ auf die Umweltbilanz auswirken.

Weitere umweltschädliche Arbeitsschritte sind die Erhitzung und Formung von Kunststoffen, die Polymerisation, das heißt die Herstellung von Kunststoffen aus Erdöl, sowie die Elektrolytherstellung für die Batterien, die giftige Chemikalien freisetzt und energieintensiv ist. Durch jedes verkaufte Smartphone entsteht Verpackungsmüll, während die Transportwege bei der Produktion weitere Emissionen verursachen. Viele in Europa verkaufte Handys und Smartphones werden in Asien produziert.

Elektromüll und Energiebedarf

Zahlreiche Kunden entsorgen ihre Endgeräte nicht fachgerecht, sodass diese in Mülldeponien landen und giftige Chemikalien freisetzen. Das belastet die Luft und das Grundwasser. Verstärkt wird das Problem dadurch, dass sich die verbauten Materialien schwer trennen lassen. Dies macht Mobiltelefone nur eingeschränkt recyclingfähig. Der Stromverbrauch beim Laden und Telefonieren ist zwar gering, aber bleibt aufgrund der Menge der im Umlauf befindlichen Geräte signifikant.

Haltbarkeit steigern – so wird’s gemacht

Mobile Endgeräte gehören grundsätzlich in eine Schutzhülle, wo sie vor Stürzen, Nässe und Staub geschützt sind. Niemals sollte das Handy Extremtemperaturen ausgesetzt sein. Ebenso ist auf eine regelmäßige Reinigung zu achten, wofür sich spezielle Reinigungspinsel und leicht angefeuchtete Mikrofasertücher eignen. Um den Akku zu schonen, vermeiden Nutzer das Nachtladen und achten darauf, dass die Lademenge der Batterien im Spektrum zwischen 20 und 80 Prozent bleibt.

Der Akkuverbrauch und die Leistung lassen sich optimieren, indem man Apps auf ein Minimum reduziert und nicht mehr benötigte Daten zeitnah löscht. Weiterhin ist die Software regelmäßig zu aktualisieren und Nutzer achten auf die IT-Sicherheit ihrer Endgeräte, indem sie Funktionen wie Fingerabdrucksensoren, Passwortabfrage, sowie Verschlüsselungen verwenden und regelmäßige Backups erstellen, um größere Datenverluste zu umgehen. So kann jeder Nutzer durch einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit seinem Mobiltelefon dazu beitragen, seinen ökologischen Fußabdruck klein zu halten.

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