Leitstelle in Harislee mit Vorbildcharakter
Wie es gelingen kann, landkreisübergreifend eine moderne Leitstelle zu betreiben, hat sich Landrat Onno Eckert gestern im Landkreis Schleswig-Flensburg angeschaut. Am Rande der Sitzung des Verfassungs- und Europaausschusses des Deutschen Landkreistages besuchte er die Kooperative Regionalleitstelle Nord in Harislee, um sich über das dortige Träger- und Organisationsmodell zu informieren. In der Ende vergangenen Jahres in Betrieb genommenen Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei werden sämtliche Einsätze für die Landkreise Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und die Stadt Flensburg disponiert. Damit deckt die Leitstelle Nord insgesamt eine Fläche von 4.000 Quadratkilometern ab und versorgt rund 500.000 Einwohner:innen sowie jährlich rund 1,2 Millionen Tourist:innen.
Schon seit 2009 betreibt der Zweckverband eine gemeinsame Leitstelle. Landrat Onno Eckert zeigte sich nach seinem Besuch beeindruckt: „Genauso wie es die Kolleginnen und Kollegen im Norden angestellt haben, ist es der richtige Weg. Ausgezeichnete Arbeitsbedingungen und die moderne, modulare Berufsausbildung der Disponentinnen und Disponenten sichern die Zukunftsfähigkeit des Systems Leitstelle. Wir sollten uns das zum Vorbild nehmen!“
Noch keine Lösung für Zentrale Leitstelle Westthüringen
Seit dem Jahr 2023 ringen auch der Landkreis Gotha, der Ilm-Kreis und der Wartburgkreis um eine gemeinsame Lösung zum Betrieb der Leitstellen in der Region. „Wenn der Kollege Leitstellenleiter im Ilm-Kreis, wie kürzlich in einem Presseartikel überliefert, meint, dass man sich Großleitstellen angeschaut habe und es in solchen Leitstellen kein schönes Arbeiten sei,“ so Eckert, „dann frage ich mich, was sie sich angeschaut haben. Die Arbeitsbedingungen in der Leitstelle Nord sind für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragend. Auch deshalb sollten wir unbedingt an der Idee eines gemeinsamen, zentralen Standortes festhalten und uns nicht auf Nebenschauplätzen verzetteln.“
In der vergangenen Kreistagssitzung des Landkreises Gotha wurde Landrat Onno Eckert vom Kreistag beauftragt, den Konsens, an einem Ort im Verbandsgebiet eine zentrale Leitstelle zu errichten, zu erneuern, und, sollte dieser Konsens nicht mehr bestehen, den Austritt des Landkreises Gotha aus dem Zweckverband vorzubereiten. Für diesen Fall solle mit weiteren benachbarten Landkreisen eruiert werden, ob gemeinsame Lösungen denkbar wären. „Mir geht es nicht darum, dass die neue Leitstelle im Landkreis liegen muss, sondern dass wir die gute Aufgabenerfüllung für die nächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte, absichern und dabei auch gute Arbeitsbedingungen schaffen,“ so der Landrat abschließend.