Die anhaltende Energiekrise und die damit einhergehenden hohen Strompreise haben die Europäische Union dazu veranlasst, umfassende Reformen im Bereich des Energiemarktes anzugehen. Insbesondere die Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 haben zu einem drastischen Anstieg der Energiepreise geführt, der die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Stabilisierung des Marktes unterstreicht. Im dritten Quartal 2022 erreichte der European Power Benchmark, ein Index für den durchschnittlichen Großhandelsstrompreis auf dem europäischen Markt, mit durchschnittlich 339 Euro pro Megawattstunde einen Anstieg von 222 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Um den Verbrauchern einen besseren Schutz vor volatilen Energiepreisen zu bieten und gleichzeitig die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten sowie die Dekarbonisierung voranzutreiben, hat die Europäische Kommission am 14. März 2023 eine umfassende Reform des Strommarktes vorgeschlagen.
Das Europäische Parlament hat im September 2023 grünes Licht für Verhandlungen mit dem Rat über die Reform gegeben. Nicolás González Casares, Berichterstatter für die Reform der Strommarktgestaltung, betonte die Bedeutung dieser Vereinbarung für die Bürgerinnen und Bürger und die Unterstützung erschwinglicher Preise für die Verbraucher. Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen unter anderem:
Verbesserter Verbraucherschutz: Verbraucher sollen das Recht auf Verträge mit festen oder dynamischen Preisen sowie auf umfassende Informationen zu ihren Optionen erhalten, um die Preise zu stabilisieren und die Auswirkungen plötzlicher Preisschocks abzumildern.
Schutz vor Unterbrechungen der Stromversorgung: Die EU-Mitgliedstaaten sollen Lieferanten verbieten, die Stromversorgung gefährdeter Kunden zu unterbrechen oder von ihnen die Nutzung von Vorauszahlungssystemen zu verlangen.
Bekämpfung von Marktmanipulation: Durch Stärkung der Transparenz, der Aufsichtsmechanismen und der Rolle der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden sollen Maßnahmen ergriffen werden, um Marktmanipulation zu bekämpfen.
Maria da Graça Carvalho, federführende Europaabgeordnete, betonte die Leitprinzipien dieser Reform, darunter Rechtskohärenz und Transparenz sowie eine gestärkte europäische Dimension und Markt.
Als nächste Schritte werden Gespräche mit den nationalen Regierungen über die endgültige Ausgestaltung der Reform des Strommarktes der EU angestrebt, sobald der Rat seinen Standpunkt festgelegt hat. Die Abgeordneten hoffen auf eine Einigung vor der Europawahl 2024.
Die Abgeordneten unterstützen zudem den breiteren Einsatz von „Contracts for Difference“ (CFD) und „Power Purchase Agreements“ (PPA), um Energieinvestitionen zu fördern und Verbrauchern stabile Preise sowie Anbietern von Energie aus erneuerbaren Quellen verlässliche Einnahmen zu bieten. Darüber hinaus setzen sie auf nichtfossile Flexibilität und Flexibilität auf der Nachfrageseite, beispielsweise durch den Einsatz von Heimbatteriesystemen.
Insgesamt zielt die Reform des EU-Energiemarktes darauf ab, den Verbrauchern einen besseren Schutz vor volatilen Energiepreisen zu bieten, die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten und die Dekarbonisierung voranzutreiben. Sie stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Herausforderungen der aktuellen Energiekrise anzugehen und eine nachhaltige Energiezukunft für Europa zu gestalten.
Erstellt mit ChatGPT – OpenAI