Berlin / Gotha
Christoph Mauny ist Preisträger des Obermayer Awards 2024. Für seine innovativen Erinnerungsprojekte, die er an der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha entwickelt und vorangetrieben hat, wird der ehemalige Referent für Vermittlung am 29. Januar – anlässlich des Holocaust-Gedenktags – im Roten Rathaus (Berlin) ausgezeichnet.
Die von ihm ins Leben gerufenen Erinnerungsprojekte zeichnen sich durch den Einsatz digitaler Medien und einer aktiven Beteiligung junger Menschen aus. Neben von Mauny initiierten Stolperstein-Legungen zählen hierzu „Die Gothaer Synagoge lebt. Fassadenprojekt am Ort der Zerstörung“ und „Deutsche Erinnerungslücke KZ Ohrdruf“. In der Meldung zu den Obermayer Awards heißt es: „Mit diesen und weiteren Projekten ermutigt und befähigt er junge Menschen, sich gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu engagieren.“
Die Obermayer-Stiftung und Widen the Circle (USA) verleihen jedes Jahr im Januar im Berliner Abgeordnetenhaus die Obermayer Awards an Bürgerinnen und Bürger, die einen herausragenden Beitrag zur Wahrung des Gedenkens an die jüdische Vergangenheit leisten. Die Auszeichnung wurde im Jahr 2000 von Dr. Arthur S. Obermayer (1931-2016) und seiner Frau, Dr. Judith H. Obermayer, ins Leben gerufen.
Die Projekte
Im Rahmen des Projekts „Deutsche Erinnerungslücke KZ Ohrdruf“ entstand und entsteht weiter ein virtueller Erinnerungsort für die Opfer und Überlebenden des im Süden von Gotha gelegenen Außenlagers des KZ Buchenwalds. Verschiedene Bildungsmodule und Workshops sowie die Thüringer Erinnerungswoche im Sommer 2023 #everynamecounts wurden hierfür konzipiert – auch in Kooperation mit den Arolsen Archives, der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie der Weimarer Mal- und Zeichenschule, wo Mauny nun tätig ist. Gefördert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Open Friedenstein!“.
Derzeit entsteht in Kooperation mit den Arolsen Archives das digitale Lernmodul „Suspekt: Landschaft der Verbrechen“, das dazu einlädt, in einer virtuellen Tour Spuren der Nazivergangenheit zu entdecken. Das Modul wird im Frühjahr 2024 freigeschaltet.
Das Projekt „Die Gothaer Synagoge lebt. Fassadenprojekt am Ort der Zerstörung“ hat Erinnerungskultur, Sprachwissenschaft und Projektionen am historischen Ort vereint. Mithilfe von Medienkunst und einem Teilprojekt an Schulen im Gothaer Landkreis „Vokabeln zur jüdischen Kultur“ hat Mauny 2021 einen Ort jüdischer Kultur wieder sichtbar gemacht, der brutal aus dem Gothaer Stadtbild entfernt wurde. Gefördert wurde das Projekt von der Thüringer Staatskanzlei und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha gratuliert Christoph Mauny sehr herzlich zu dieser Würdigung seiner innovativen und herausragenden Arbeit.
Weitere Informationen zu den Projekten gibt es auf: https://www.friedenstein.eu/projekte
Zu der Meldung anlässlich der Obermayer Awards geht es hier: https://www.parlament-berlin.de/Meldungen/preistragerinnen-und-preistrager-der-obermayer-awards-2024-stehen-fest