Mit Unterstützung der Kulturstiftung Gotha konnte im Kunsthandel ein bisher unbekanntes Porträt des Gothaer Herzogs Emil August Leopold von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) für die Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha erworben werden. Das Pastell wird in den kommenden Wochen in der Braunen Galerie von Schloss Friedenstein präsentiert.
Es handelt sich um ein ins frühe 19. Jahrhundert zu datierendes Werk mit einer eher ungewöhnlichen Darstellung des Herzogs: Dieser wird hier in einer strengen und effektfreien Komposition ohne fürstliche Insignien mit weißem Hemd und schwarzem Gehrock vor einem angedeuteten Wolkenhimmel gezeigt, was dem Bildnis einen bürgerlich-privaten Charakter verleiht.
Das Pastell wurde mit Louise Seidler (geb. 1786 Jena, gest. 1866 Weimar) in Verbindung gebracht, eine Zuschreibung, die durch weitere Forschungen noch zu verifizieren ist. Das Objekt stammt aus dem Nachlass der Thüringer Kunsthistorikerin Renate Müller-Krumbach aus Jena und wurde von der Papierrestauratorin der Stiftung Rebekka Haschke restauriert.
Dem schillernden Herzog widmete die Stiftung im vergangenen Jahr eine große Sonderausstellung anlässlich des Jubiläums seines 250. Geburtstags und seines 200. Todestages. „Luxus, Kunst und Phantasie – Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg als Sammler“ stellte ihn vor allem als Kunstliebhaber und Mäzen in den Fokus.
Auffallend ist die große Anzahl unterschiedlicher Porträts, die zu Lebzeiten von ihm entstanden sind und ein großes Interesse des Herzogs an künstlerischen Bildnissen seiner selbst vor Augen führt. Neben repräsentativen Darstellungen entstanden auch Privatporträts, die meistens an nahestehende Personen weiterverschenkt wurden. Hierzu zählt auch das neu erworbene Pastellbildnis.