Knut Kreuch präsentiert am 25.08.2023 im Saal der Ahnen ein neues Buch zur Familiengeschichte.
Wer denkt, dass nur Schloss Friedenstein wie eine Krone über der Stadt thront, der irrt ein wenig, denn auch die Gene Gothas führen zu allen Fürstenkronen Europas. Immer wieder wird das vom frommen Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg 1640 begründete Geschlecht
in traditionellen Geschichtsbüchern vergessen, in touristischen Beschreibungen verschwiegen und ist Verfassern oft nicht mehr als eine Fußnote wert. Aus diesem Grund hat sich Knut Kreuch ans Werk gemacht, die Geschichte des Hauses Sachsen-Gotha aufzuschreiben, dem drei, der vier der heute noch bestehenden ernestinischen Fürstenhäuser entstammen.
Damit soll die berühmteste Gothaer Familie die längst überfällige publizistische Würdigung erfahren. So ist das 1640 begründete Haus von Sachsen-Gotha die Wiege der Fürstenhäuser von Sachsen-Meiningen (1690) sowie seit dem Jahr 1826 der Fürstenhäuser von Sachsen-Coburg und Gotha sowie von Sachsen-Altenburg. Und so gehen eben Queen Victoria von Großbritannien, der erste König der Belgier und seine Nachkommen oder das schwedische Staatsoberhaupt nicht auf das Haus Sachsen-Coburg und Gotha zurück, sondern auf das Haus Sachsen-Gotha, da erstere nur eine Gothaer Nebenlinie ist. So sorgte das Haus Sachsen-Gotha im Jahr 1680 für die größte Landesteilung der Ernestiner, denn aus dem Staat Sachsen-Gotha-Altenburg entstanden durch die Söhne von Ernst dem Frommen (1601-1675) und seiner Frau Elisabeth Sophia (1619-1680) sieben neue Länder. Das Haus Sachsen-Coburg bestand nur bis 1699, um sich dann mit Sachsen-Saalfeld zum Staat Sachsen-Coburg-Saalfeld zu vereinen, der 1826 unterging im Staat Sachsen-Coburg und Gotha. Nur das 1741 gebildete ernestinische Fürstenhaus von Sachsen-Weimar-Eisenach ist in den Ursprüngen älter und der Chef dieses Hauses ist auch der Senior der Wettiner. Man merkt also es gibt eine spannende über tausendjährige Geschichte zu erzählen, die vom ersten wettinischen Grafen Dedo bis zu Gothas Ehrenbürger Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha führt, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte. Jeder der Gothaer Landesherren mit seinen Ehefrauen hat im Buch ein Kapitel, denn jeder hat auf seine Art und Weise Gotha und die Menschen der Region geprägt.
Es ist ein historischer Moment, wenn am Vorabend der schicksalhaften Leipziger Teilung vom 26. August 1485, in deren Folge sich das uralte Fürstenhaus Wettin trennte und so durch die Brüder Ernst und Albrecht die Linien der Ernestiner und der Albertiner gründeten, ein neues Buch vorgestellt wird, in dessen Mittelpunkt das 1640 gegründete Haus von Sachsen-Gotha stehen wird.
Am Freitag, dem 25. August 2023, um 17 Uhr, wird das Buch im Festsaal des Schlosses Friedenstein zu Gotha vorgestellt, dort wo die Bilder der Ahnen des Hauses Sachsen-Gotha die Wände dekorieren.
Auf 64 Seiten mit einem tollen neuen Logo-Titel, gestaltet von Art & Design Lars Schüller, bringt das Buch drei große Stammbäume über das Haus Wettin sowie die Verteilung der Gene des „Opa von Europa“ auf die europäischen Königs- und Fürstenhäuser. Natali Schmidt hat 47 Portraits und zwei Zeichnungen geschaffen, Lutz Ebhardt 23 Fotos beigesteuert. Der Autor dankt der Stiftung Schloss Friedenstein für fünf Aufnahmen, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten für den Blick in die Fürstengruft sowie der Forschungsbibliothek Gotha für drei wertvolle Scans.
Das im handlichen Format erscheinende Buch „Das Haus Sachsen-Gotha. Die Fürstenkrone Europas“ ist zum Preis von 7,50 € erhältlich und wurde vom Verein GOTHANER e.V. herausgegeben. Es ist im Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu erschienen, der schon in deutscher und englischer Sprache die Stadtführer „Gotha. Welt*Erbe*Stadt. Ein Spaziergang“ herausgebracht hat.