Plakatausstellung zum 17. Juni 1953 im TMBJS eröffnet. Minister Holter: Der Volksaufstand vor 70 Jahren in der DDR ist ein bedeutendes Ereignis der gemeinsamen deutschen Geschichte.
Am Mittwoch, 14. Juni 2023, hat Bildungsminister Helmut Holter im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport eine Plakatausstellung zur Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 eröffnet. Die Ausstellung „17. Juni kompakt. Der Volksaufstand in der DDR 1953“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin) dauert bis zum 15. September 2023. Zur Ausstellungseröffnung erklärt Minister Holter: „Der Volksaufstand vor 70 Jahren in der DDR ist ein bedeutendes Ereignis der gemeinsamen deutschen Geschichte. Was sich in zahlreichen Städten und Regionen der DDR vor 70 Jahren ereignete, verdient deshalb einen Platz in der gemeinsamen historischen Erinnerung Deutschlands. In Thüringer Schulen ist in der Klassenstufe 10 die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und damit auch mit dem 17. Juni 1953 im Unterrichtsfach Geschichte fest verankert. Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR offenbarte offenen Widerspruch und breit getragenen Protest gegen die SED-Diktatur in der DDR. Er wurde blutig niedergeschlagen. An den mutigen Kampf für Freiheit und Demokratie zu erinnern, der sich hier in unserer Region, in unserem Land ereignet hat, ist auch heute wichtig. Den Opfern vom 17. Juni 1953, also all jenen Menschen, die inhaftiert wurden oder von sowjetischen Soldaten getötet bzw. von der DDR-Justiz zum Tode verurteilt wurden, gilt unser Gedenken.“
Vor allem Arbeiterinnen und Arbeiter demonstrierten gegen das Regime auf Straßen, Plätzen, vor SED-Gebäuden, Gefängnissen und Rathäusern. Verbessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, freie Wahlen und die Einheit Deutschlands forderten sie. Im Thüringer Raum kam es u.a. in Jena und Gera zu öffentlichen Protesten. Zudem bekundeten Menschen in ländlichen Regionen ihre Empörung, ihren Unmut – beispielsweise im Kreis Mühlhausen, wo nach einem Sternmarsch von Bauern der Ausnahmezustand verhängt wurde. Die SED unterdrückte mit Waffengewalt und Todesurteilen am und nach dem 17. Juni 1953 durch den Einsatz des sowjetischen Militärs den Volksaufstand. Mindestens 55 Menschen wurden von DDR-Organen oder sowjetischen Soldaten getötet bzw. von DDR-Richtern zum Tode verurteilt. 15.000 Bürgerinnen und Bürger kamen in DDR-Gefängnisse – zum Teil mit mehrjährigen Haftstrafen.
Die Plakatausstellung „17. Juni kompakt. Der Volksaufstand in der DDR 1953“ der Bundesstiftung Aufarbeitung (Berlin) ist für alle allgemein bildenden Thüringer Schulen nutzbar. Die Staatlichen Schulämter verfügen über Plakatsätze, die zur kostenlosen Weitergabe an interessierte Schulen bereitstehen.
Weitere Informationen – u. a. zu Lehr- und Lernmaterialien für Unterricht und Schule – stellt Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur kostenlos zur Verfügung, abrufbar online unter:
https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen/17-juni-kompakt
Für Thüringer Schulen besteht die Möglichkeit, das angeeignete historische Wissen und Urteilsvermögen im Rahmen von Besuchen in außerschulischen Lernorten und bei Gesprächen mit Zeitzeuginnnen und -zeugen zu vertiefen. Das TMBJS unterstützt die Besuche von Schulen an außerschulischen Lernorten für die Opfer der SED-Diktatur (u. a. Gedenkstätte Andreasstraße Erfurt, Grenzlandmuseum Eichsfeld, Speziallager 2 der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar, Grenzlandmuseum Schifflersgrund, Deutsch-deutsches Museum in Mödlareuth, Point Alpha in Geisa) mit bis zu 500 Euro je Schule. Darüber hinaus unterstützt das TMBJS Schulen bei der Durchführung von Veranstaltung mit Zeitzeuginnen und -zeugen der DDR-Zeit mit finanziellen Mitteln, bis zu 500 Euro je Schule.
Formulare und Hinweise zur Unterstützung von Schulen für außerschulische Vorhaben und für Projekte am Lernort Schule sind auf dem TMBJS-Portal abrufbar, online unter:
https://bildung.thueringen.de/schule/thema/fahrten-gedenkorte
https://bildung.thueringen.de/schule/thema/lernort-schule
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