Das Gothaer Erlebniskaufhaus zieht ab April 2023 an den Anfang der Fußgängerzone.
„Wir gehen neue Wege.“ Geschäftsleiter Robert Luhn ist sich ganz sicher, dass dieser Schritt notwendig war. „Von April 2023 an wird es ein neues Moses-Stammhaus in Gotha geben.“ Der Umzug ins ehemalige „Adler“ gleich gegenüber der Hauptpost und am Anfang der Gothaer Fußgängerzone ist beschlossene Sache.
Er habe sich durchaus einen Verbleib am gegenwärtigen Standort denken können, erklärt Luhn, aber das Haus sei in die Jahre gekommen. „Wir nehmen die Energiesituation ernst. Auch wir wollen unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.“ Das neue Gebäude ist energietechnisch auf einem völlig anderen Niveau. Er spare ungefähr zwei Drittel der gegenwärtig verbrauchten Energie ein. „Das ist auch kalkulatorisch ein erheblicher Brocken“, sagt Robert Luhn. Außerdem gibt es 55 Stellplätze in der hauseigenen Tiefgarage und weitere Stellplätze rund ums Haus.
Die Eigentümerfamilie Martina und Norbert Wittenberg sehen den Umzug durchaus positiv. „Es wird Zeit, dass wir heute schon an die Zukunft denken“, so Norbert Wittenberg. Er hat moderne Ideen über die Zukunft von Kaufhäusern und sieht im reinen Onlinehandel keine bedrohliche Konkurrenz. „Wenn Sie bei uns einkaufen, werden Sie von Menschen beraten, die im Prinzip auch Ihre Freunde sein könnten. Das ist nicht ersetzbar.“
Bis zur Neueröffnung müssen noch eine Reihe von Umbauten vorgenommen werden. Doch Luhn ist sich sicher, dass alles gut gehen wird. „Mit der neuen Modesaison starten wir unser neues Haus.“ Auch wenn dieses etwas kleiner ist als das alte Haus, werden keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. „Ich brauche mein gutes Team, um die Veränderungen umsetzen zu können.“ Das alte Moses wird es bis Ende Mai 2023 geben. Schon ab Februar startet dort ein umfangreicher Räumungsverkauf. Was nicht mit ins neue Moses umzieht, steht zum Verkauf. Das betrifft einige Sortimente, aber auch Möbel und Deko. All das geht zu einem günstigen Preis an die Kunden.
Am neuen Standort wird der Schwerpunkt auf Textilien für Damen und Herren liegen. Dazu kommt sogenannte Anlass- oder auch Festmode. Das Moses-Café zieht genauso mit um wie die Änderungsschneiderei, die sehr gut angenommen werde. Die Sportabteilung verbleibe am ehemaligen Standort. Die Kinderabteilung werde dann dort integriert.
Das ist aber für Robert Luhn nur eine Zwischenlösung. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, in Gotha an mehreren Stellen Filialen vom Moses zu eröffnen, die spezielle Sortimente anbieten.“ Die Vorgespräche dazu laufen bereits. „Ich weiß“, so Robert Luhn, „dass eine Reihe von Kunden diese
Veränderungen bedauern werden. Aber wir sind völlig überzeugt, dass heute nur der langfristig als Händler bestehen kann, der Mut zu neuen Wegen hat und diese dann auch konsequent geht.“