Ausstellung und Veranstaltungen in Gotha zur Heimerziehung in der DDR

Zur Geschichte repressiver Heimerziehung in der DDR – eine Ausstellung beim art der stadt e.V. in Gotha

Die Schicksale dieser Menschen bewegen, machen nachdenklich und auch ärgerlich. Einer von ihnen ist Alexander Müller. Er, jetzt 53 Jahre alt, ist ein Zeitzeuge für ein irritierendes Erziehungssystem in der DDR. Wer sich nicht anpasste, wer Widerstand leistete und eigene Ideen über die Welt hatte, landete am Ende im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau. Beim art der stadt e.V. zeigt man dazu täglich bis zum 14. Juli von 14 bis 18 Uhr eine dokumentarische Ausstellung im Fundament. Außerdem gibt es eine Reihe von begleitenden Veranstaltungen.

Die DDR-Propaganda lobte die Kinder, die jungen Menschen. Sie wurden in besonderer Weise gefördert und unterstützt – idealisiert. Wenn aber Kinder anfingen, eigene Vorstellungen über das Leben und die Gesellschaft zu entwickeln, war schnell Schluss mit der Unterstützung. Im Selbstverständnis der DDR stand der Staat über den Eltern. Wenn er befand, dass die Eltern nicht in der Lage seien, die passende sozialistische Erziehung zu gewährleisten, wurde es für alle ungemütlich. Das staatliche Erziehungssystem handelte willkürlich und auf Anordnung. Eine Rechtsprechung war nicht vorgesehen.

Alexander Müller ist ein Beispiel für jemanden, der heute davon bereitwillig erzählt und Auskunft gibt über seine Aufenthalte in Heimen und zweimal in Torgau. Wer als Jugendlicher zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr im Geschlossenen Jugendwerkhof landete, sollte gebrochen, nicht erzogen werden. Körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt gehörten zur Tagesordnung. Wer sich nicht anpasste, landete in der Einzelzelle. Die Strafen waren ausgeklügelt und hart.

Das ausführliche Programm zur Ausstellung findet man auf der Internetseite des art der stadt e.V. www.artderstadt.de

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