Junges Theater stellt sich vor
Studentische Ensembles aus Wien und Berlin gastieren beim art der stadt e.V. in Gotha
Junges, avantgardistisches Theater wird vom art der stadt e.V. und dem frisch gegründeten „Staatstheater Wahlwinkel“ nach Gotha geholt. Präsentiert werden am 7. Mai 2022 um 19.30 Uhr – dem ersten Abend der Serie „Junge Regie“ – zwei studentische Produktionen der renommierten Ausbildungsstätten HfS „Ernst Busch“ Berlin und dem „Max Reinhardt Seminar“ Wien.
Seit über 25 Jahren arbeitet der art der stadt e.V. in Gotha und vereint soziokulturelle Projekte, kreative Jugendarbeit und professionelles Theater unter einem Dach. Seit 2017 betreibt der Verein die zentral gelegene und gut ausgestattete Spielstätte „fundament“, zu der zwei Bühnen, mehrere Proberäume, ein eigener Fundus und Werkstätten für Bildende Kunst, Töpferei und Medienkunst gehören.
Hinter dem „Staatstheater Wahlwinkel“ steckt eine Gruppe angehender Theaterprofis um die Schauspielerin und Regiestudentin Naemi Friedmann, die schon als Jugendliche beim art der stadt e.V. auf der Bühne stand und nun ihren Hof in Wahlwinkel und die befreundeten Spielstätten mit urbaner Hauptstadtkunst versorgen will. Einen ersten Testlauf mit einem Pop-Up-Festival der Studierenden in Wahlwinkel hatte es im letzten Sommer gegeben. Jetzt kommen die ersten Gastspiele nach Gotha – organisatorisch und finanziell unterstützt vom art der stadt e.V. Perspektivisch sollen unterschiedliche studentische Produktionen eingeladen werden, Kooperationsprojekte mit Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen initiiert und eine rege Arbeitsbeziehung zwischen den Regionen etabliert werden.
DIE WELT ZU GAST IN GOTHA
Zwei Ensembles, zwei Stücke, zwei Hochschulen
am 7. Mai 2022 um 19.30 Uhr
art der stadt e.V.
Ekhofplatz 3
99867 Gotha
Informationen und Tickets unter info@artderstadt.de oder unter 03621-402990
Max-Reinhardt-Seminar Wien
WOYZECK
Von Georg Büchner
„Jeder Mensch ist ein Abgrund.“ Woyzeck, ein von Armut und Wahnvorstellungen geplagter Soldat, und seine Freundin Marie haben ein Kind und wenig zu lachen. Woyzeck muss sich von seinen Vorgesetzten demütigen lassen, während Marie versucht, sich aus der bedrückenden Beziehung und unterdrückenden Gesellschaft zu befreien. Die Situation eskaliert und Woyzeck verfällt in Gewalt. Büchners Stückfragment von 1836 ist zeitlos politisch, die Interpretation des Ensembles ist magisch und makaber zugleich.
Es spielen: MARIE: Laura Dittmann
WOYZECK: Simon Löcker
ALLE ANDEREN: Matthäus Zaborszyk
Regie: Florian Thiel
Assistenz: Jakob Wernisch
Musik: Jakob Schell
Ausstattung: Sonja Giselbrecht
HfS „Ernst Busch“ Berlin
DIE SOUBRETTEN
Eine Hommage an Jean Genet
Claire und Solange, Dienstmädchen, Schwestern, Angestellte einer despotischen Herrin. Tag ein, Tag aus müssen sie das luxuriöse Apartment der allzu „gnädigen Frau“ putzen. Sie schrubben, wischen, bohnern, polieren und umsorgen Mobiliar und Ego ihrer Herrin gleichermaßen – Doch wer ist in dieser scheinbar aussichtslosen Situation der Abhängigkeiten und Kränkungen tatsächlich gefangen? Gibt es die gnädige Herrin auch ohne ihre Dienerinnen? Und wer ist ihre wahre rechte Hand, was steigt ihr in den Kopf? Ein sadomasochistisches Spiel im Spiel im Spiel.
Doch Obacht: „Eine Handbewegung von mir würde genügen und du würdest aufhören zu existieren.“
Es spielen:
SOLANGE: Maximilian Teschemacher
CLAIRE: Almut Schäfer-Kubelka
MELANGE: Sven Tillmann
DIE GNÄDIGE FRAU: die gnädige Frau
Regie: Naemi Friedmann
Puppenbau: Melanie Sowa