Freitag, Dezember 27, 2024

Informationsbericht des Oberbürgermeisters zur virtuellen Stadtratssitzung am 15.12.2021

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,
liebe Gothaerinnen und Gothaer,

ein virtueller Informationsbericht muss kurz und knapp sein und das wichtigste betonen, daran will ich mich gern halten, denn heute soll nicht der Bericht, sondern der Haushalt 2022 mit mehr als 106 Millionen Euro, der größte Haushalt der Gothaer Stadtgeschichte, im Mittelpunkt stehen. Zum dritten Male in Folge übersteigt der Gesamthaushalt die 100-Millionen-Grenze und hat mit jeweils mehr als 20 Mio. Euro Investitionen in drei Jahren einen deutlichen Schwerpunkt auf die nachhaltige Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Für 2022 werden es mehr als 26 Mio. Euro sein.

Leider werden die Investitionen von vielen scheinbar nicht gesehen, sondern der Blick ist verengt auf das eigene ICH. Ich bin niemand der Menschen bevormundet, oder gar zu Entscheidungen zwingt, aber ich bitte einfach darum zu überlegen, ob man sich selbst in Gefahr bringen will. Wir haben nur die Möglichkeit uns zu schützen oder uns abzuschotten, das heißt, der/die Ungeimpfte darf mit niemandem zusammentreffen, um sich selbst nicht in Lebensgefahr zu bringen. Wer nicht geschützt ist, darf sich nicht dieser Gefahr aussetzen und Gefahr bedeutet eben andere Menschen zu treffen. Ich möchte diese Pandemie gern überwinden und deshalb gehört es zur Ehrlichkeit zu sagen, dass wir es nur in einer gewaltigen Kraftanstrengung vom M-A-I nämlich Masken, Abstand und Impfen schaffen werden und das wir sicher auch erst 2023 dieses Ziel erreichen können. Und wir müssen bei allen Einschränkungen die wir spüren in die Welt hinausschauen. Lieber trage ich Maske, halte Abstand und gehe zum Impfen, als das ich in Äthiopien von meinen Landsleuten erschossen werde, in den USA bei einem Tornado Hab und Gut verliere oder in Zentralafrika verhungere. Ich bitte darum, bei all unserem Tun immer auf die Verhältnismäßigkeit zu schauen.

Stolz sein auf das Erreichte!
Mit drei großen Bauprojekten haben wir das Jahr 2021 abgeschlossen: Anger Sundhausen, Friedrichstraße und Hauptmarkt Gotha sind drei wunderbare Bauprojekte die die Lebensqualität in Gotha enorm steigern. Sicherlich haben wir auch an barrierefreien Bushaltestellen, an Straßensanierungen und Gehwegen gebaut, aber diese drei Projekte sind so gewaltig, dass sie allein für die Leistungskraft der Stadt sprechen. Wir lassen uns deshalb auch nicht die Freude über unsere neue „Fußgängerzone Innenstadt“ zerstören von denen, die jetzt erst merken, dass wir gebaut haben. Wir sind seit zwei Jahren ständig mit Pressemeldungen, Bürger-Stammtischen, Hauptmarktgesprächen im Bürgerdialog, wer behauptet, er weiß nichts, der wollte nichts wissen. Wichtig ist, dass wir für jede berechtigte Bürgerin und jeden Bürger eine Lösung finden werden.

Für die weihnachtliche Beleuchtung der Innenstadt ohne Weihnachtsmarkt gibt es viel Lob, sie soll in den nächsten Jahren weiterwachsen und Gotha noch schöner erstrahlen lassen.

Nachhaltig denken
2021 war auch ein Jahr, wo wir in unseren Konzepten einer nachhaltigen Stadtentwicklung weiter vorangekommen sind. Ob bei den Bienenweiden in der Innenstadt mit der GOTHAER Stiftung oder in der energieeffizienten Straßenbeleuchtung, wo wir schon 40% der Leuchtmittel umgestellt haben, wir arbeiten am Konzept „Arnoldigarten“, haben den Waldumbau vorangetrieben und auch dank des Engagements der Bürgerinnen und Bürger eine Vielzahl neuer Bäume im Stadtgebiet gesetzt.

Wirtschaftliche Stärke
Auch in der Pandemie hat sich die Gothaer Wirtschaft als robust erwiesen und dank der hohen Beschäftigtenzahl sowie der guten Gewinne sich maßgeblich an der Finanzierung der Haushaltsaufgaben beteiligt. Dafür sind wir jeder Arbeitnehmerin und jedem Arbeitnehmer und vor allem der aktiven Unternehmerschaft in Gotha dankbar. Wir konnten neue Firmen ansiedeln, aber auch Erweiterungen in unserer mittelständischen Firmenlandschaft erleben. Wirtschaftsförderung und IHK arbeiten derzeit intensiv am Thema Nachwuchsgewinnung. Aus diesem Grunde wollen wir den „Unterricht in der technischen Produktion“ in den 9. Klassen unserer Regelschulen einführen, damit Schülerinnen und Schüler an einem Tag der Woche ein ganzes Schuljahr lang die Chance haben, ihren späteren Arbeitgeber kennenzulernen. Wir hoffen so, ein deutliches Zeichen gegen den Nachwuchsmangel zu setzen.

Neues Wohnen in Gotha
Ich bin dankbar, dass wir in diesem Jahr eine Vielzahl von Eigenheimstandorten in die Umsetzung bringen konnten. Dazu zählen:

  • Weinbergweg: 50 EFH
  • Güldene Aue: 15 EFH
  • Idaheim: 20 EFH
  • Schafrasen: 40 EFH


Damit werden wir 2022 erstmals wieder Plätze entsprechend der Nachfrage zur Verfügung stellen können. Das wird uns aber nicht davon abhalten, weitere Lückenschlüsse behutsam vorzunehmen, um unsere Einwohnerentwicklung zu stabilisieren und jungen Familien Perspektiven zu bieten.

Citymanagement
Die Stadt Gotha hat ein starkes Citymanagement, das wir 2022, weil wir neue Probleme auf uns zukommen sehen, weiter stärken wollen. Das beginnt mit einer strukturellen Neugliederung, so dass das Citymanagement ins Informationsamt der Stadt Gotha eingegliedert und so direkt beim Oberbürgermeister im Historischen Rathaus sitzt, damit noch stärker der direkte Draht garantiert ist. Mit der Baugesellschaft Gotha werden wir am Hauptmarkt 36 einen Pop-Up-Store für Unternehmensgründer eröffnen, der unter Federführung des Citymanagements steht. Wir sind mit den Eigentümern des Kaufhauses ADLER im Gespräch und hoffen im I. Halbjahr 2022 eine Neueröffnung vornehmen zu können. Die Ausweitung kulinarischer Angebote in den Fußgängerzonen und die Unterstützung der Händlerschaft in enger Kooperation mit dem Gewerbeverein Gotha, der im nächsten Jahr sein 200-jähriges Jubiläum feiert, wird den Schwerpunkt unserer Arbeit bilden. Lassen sie uns 200 gute Aktionen im Jubiläumsjahr starten, dann wird die Innenstadt attraktiv bleiben, es liegt an uns, wie lebendig unsere Städte sind!

Vorfreude schönste Freude
Freuen wir uns 2022 auf die Fertigstellung der Regelschule „Conrad Ekhof“, auf den Einzug in den neuen Kindergarten, auf die Fertigstellung der ersten Teilabschnitte der Margarethenstraße und der Gallettistraße, auf die mobilen Lüftungsgeräte in Schulen, auf die Fertigstellung der energieeffizienten Straßenbeleuchtung, auf die Außenanlagen im Kindergarten „Sternenzauber“ sowie den Baustart für unser Jugendherberge und die Fertigstellung des „Roten Löwen“ und so manches kleine Projekt, was uns Freude bereiten wird.

Aber, ich denke auch heute schon an die Vollsperrung der Fichtestraße für ein ganzes Jahr, die uns 2022 vollumfänglich fordern wird und obwohl wir gut informieren, wird sicher jeder Autofahrer behaupten, dass er nichts weiß, werden die Bewohner der Anliegerstraße für den Umleitungsverkehr schnaufen und wir alle müssen viel ertragen, soll die Baumaßnahme mit großer Förderung des Freistaates Weihnachten 2022 fertig sein.

Zum Abschluss danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im „Team Gotha“, in der Stadtverwaltung sowie den städtischen Unternehmen für den Zusammenhalt in einem schwierigen Jahr, für die tollen Leistungen in einem anspruchsvollen Miteinander und wünsche mir, dass wir mit dem angestammten Personal und jedem Neuem der im Laufe eines Jahres ins Team aufgenommen wird, die Ideale von Solidarität und Zusammenhalt leben, denn sie sind es, die uns voranbringen.

Meinen Informationsbericht möchte ich mit einem persönlichen Wort abschließen:

Danke Marlies Mikolajczak
Ich bin am 1. Februar 1991 zur Stadtverwaltung Gotha gekommen, das liegt 30 Jahre zurück. Da war sie schon da. Wir beide waren „Kulturelle“, ich in der Abteilung, sie in der Galerie. Seit dieser Zeit haben wir, ob im Beruf oder im Ehrenamt, so viele Gemeinsamkeiten entwickelt, dass ich mit keiner Frau bisher näher beruflich verbunden war, als mit Marlies. Als ich 2006 ins Amt des Oberbürgermeisters gewählt worden bin, stand sie vom ersten Tage direkt an meiner Seite, zuerst als Referentin und später 12 Jahre als Dezernentin, solange, wie vor ihr noch keine Persönlichkeit. Sie hat die Kraftanstrengung von 12 Haushalten, viele Jahre in Doppelbelastung mit der Funktion der Kämmerin, zu verantworten mit einem Volumen von 1.074.508.394 Euro. Die Liste ist lang all der Investitionen, die in Deiner Zeit gelaufen sind. Ich weiß, Du magst keine Abschiede, deshalb möchte ich nur sagen:

„Berufliche Zusammenarbeit ist endlich – Freundschaft nie. Danke Marlies!“

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