„Mit einer Spende von 500 Euro aus der Erhöhung der Landtagsabgeordneten unterstützen wir die Arbeit des Geschichtsvereins in Friedrichroda und bewahren damit ein würdiges Andenken der Pädagogin und Landtagsabgeordneten in der Weimarer Republik, Käte Duncker“, erklären die beiden LINKE-Politiker:innen Kristin Linde, Stadträtin in Friedrichroda, und Sascha Bilay, Landtagsabgeordneter aus Gotha.
Für viele unwissend befindet sich noch heute das Grab von Käte Duncker auf dem Friedhof der Stadt Friedrichroda. Duncker lebte viele Jahre in Friedrichroda und war im Kreis Gotha beruflich aktiv. Sie trat noch in der Kaiserzeit in die SPD ein. Ihr politischer Schwerpunkt waren die Gleichstellungspolitik und die Bildung der Mädchen und Frauen. Mit Gründung der Weimarer Republik wurde sie Mitglied der KPD und wurde als eine der ersten Frauen Mitglied im Landtag von Thüringen. Sie war maßgeblich daran beteiligt, dass in den Schulen des Landes ein warmes Mittagessen angeboten wurde. Die noch heute bestehende Schulspeisung geht insofern auf sie zurück. Duncker musste später vor den Nazis fliehen und lebte u.a. in den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sie mit Ihrem Mann nach Deutschland zurück. Mitglied einer politischen Partei ist sie nie wieder geworden und verstarb 1953. Ihre letzte Ruhe fand sie in Friedrichroda. „Wir wollen mit der Spende auch darauf aufmerksam machen, dass sich Friedrichroda stärker als bisher seiner Verantwortung für das Wirken von Käte Duncker stellen muss. Die bekannte Figurengruppe der Pädagogin mit Kindern sollte deshalb möglichst schnell wieder öffentlich aufgestellt werden“, betonen die beiden LINKE-Politiker:innen Linde und Bilay.
Die Landtagsfraktion der LINKEN habe aus Achtung vor dem Wirken von Käte Duncker ihren Sitzungssaal im Thüringer Landtag bereits 2013 nach der Pädagogin und Politikerin benannt.
Der Verein Alternative 54 Erfurt e.V. wurde 1995 gegründet. Der Vereinsname leitet sich aus dem Artikel 54 der Thüringer Verfassung ab, in dem der Diätenautomatismus für Thüringer Landtagsabgeordnete festgeschrieben ist. Die Vereinsmitglieder spenden monatlich einen Anteil ihrer Diäten, die zur Förderung wichtiger Initiativen im Freistaat eingesetzt werden. Wir unterstützen soziale Projekte und engagieren uns in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung und Erziehung.
Die Diätenerhöhung einzelner Parlamentarierer:innen kommt damit vielen Menschen zugute, fördert das solidarische Miteinander in Thüringen und unterstützt die gesellschaftliche Entwicklung im Freistaat.
Mit Stichtag 31.05.21 wurden bisher 1.515.595 Euro gespendet.
Weitere Informationen auch zur Antragstellung sind unter www.alternative-54.de/ verfügbar.
Hinweis: Die beigefügte Bilddatei steht Ihnen zur redaktionellen Verwendung frei zur Verfügung. v.l.n.r.: Kristin Linde (LINKE-Stadträtin Friedrichroda), Klaus Henniges (Geschichtsverein Friedrichroda e.V.), Sascha Bilay (MdL)