StadtLandFluss in freier Natur
Wenn Schule zu Hause nervt, wenn die Ideen ausgegangen sind, wenn Familien und Kindern die Decke auf den Kopf fällt – dann helfen die pfiffigen Ideen vom art der stadt e.V. weiter. Der Kultur- und Theaterverein aus Gotha startete vor gut einer Woche mit einem Familienspiel, das sie StadtLandFluss nennen. Doch gespielt wird es nicht auf dem Papier, sondern draußen an der frischen Luft.
Katharina Vötter, Theaterpädagogin beim art der stadt e.V., erklärt die Spielidee so: “Fünf Tage in der Woche bieten wir per Email, Facebook, Instagram oder auf unserer Internetseite einen neuen Spielvorschlag an. Wir wünschen uns, dass Kinder und Erwachsene oder auch ältere Geschwister ihre Stadt, ihre Lebensumgebung neu und anders sehen lernen. Das Erlebte kann dann gemalt oder auch manchmal fotografiert und uns zugeschickt werden.” Die bekannte Welt mit anderen Augen sehen zu lernen, ist ein wichtiger Aspekt dieser Aktion.
Ein wichtiger Partner für StadtLandFluss sind auch die Kindergärten und Grundschulen. “Wir haben ganz viele von ihnen angeschrieben und unsere Kooperation angeboten”, erklärt Katharina Vötter. Freuen würde sie sich, wenn diese Lust hätten, sich auf das Spiel einzulassen.
Hinter all dem Spaß und Vergnügen, die diese Art der Beschäftigung mit seiner Umwelt bieten kann, steckt jedoch viel Ernsthaftes. “Wir wollen Lust machen auf Perspektivwechsel”, sagt die Theaterpädagogin lachend. Sie weiß, wie wichtig diese Art der Erfahrungen gerade heute sind. Es reiche eben nicht, Kindern nur zu sagen, dass sie draußen spielen sollen. Kinder brauche sinnvolle, aber freilassende Anregungen. Wenn sie diese dann zusammen mit Eltern, Großeltern oder Freunden umsetzen können, dann haben alle etwas Schönes gewonnen.
“Ich verstehe, dass manche Eltern gerade einfach keine Idee mehr haben, wie sie ihre Kinder sinnvoll beschäftigen können”, so Katharina Vötter. Deshalb fühle man sich beim Kreativ-Verein art der stadt e.V. herausgefordert, in diese Lücke zu springen. Auf die Frage, wie lange der Ideenvorrat noch reiche, meint sie fröhlich: “Mindestens noch sechs Wochen. Aber wenn wir weitere Ideen brauchen, werden wir sie liefern.”
Fazit: In Gotha und Umgebung hat Langeweile keine Chance.