Zum Start in den Februar wendet sich Oberbürgermeister Knut Kreuch mit einer neuen Video-Botschaft an die Gothaerinnen und Gothaer. In der digitalen Ansprache zeigt sich das Stadtoberhaupt diesmal in Karnevalsbekleidung und bringt so ein wenig Faschingsstimmung in die durch die Pandemie stark eingeschränkte närrische Saison.
Kreuch erinnert in seinem neuesten Video an Gothas große karnevalistische Tradition und zeigt Verständnis dafür, dass der Verzicht auf liebgewonnene Traditionen, wie Umzüge, Sitzungen und andere Veranstaltungen, besonders für die feierfreudigen Faschingsfreunde schwer ist. Er ermutigt die Gothaerinnen und Gothaer aber auch, sich online umzuschauen, welche Aktionen sich die lokalen Karnevalsvereine rund um Weiberfasching, Rosenmontag, Fastnacht und Co. für die Närrinnen und Narren überlegt haben.
Und auch über die Faschingssaison hinaus ruft Knut Kreuch dazu auf, trotz der noch schwer absehbaren weiteren Entwicklungen der Corona-Pandemie, nach vorn zu schauen. „Ich denke, wir müssen trotzdem, auch wenn wir nicht feiern können, ein Ziel vor den Augen haben“, so der Oberbürgermeister. „Stecken Sie sich doch selber ein Ziel, dass Sie gerne in diesem Jahr erreichen möchten.“ Er spricht außerdem einen Dank an die Unternehmen aus, die trotz der Krise volle Auftragsbücher haben, unter den erschwerten Bedingungen weiter arbeiten und so für ein Stück Normalität sorgen.
Wortlaut der Video-Botschaft des Oberbürgermeisters vom 02.02.2021
Na, liebe Gothaerinnen und liebe Gothaer, habe ich mich nicht wieder hübsch gemacht? Extra im Ornat des Karnevals.
Der zweite Monat im Jahr, jener Februar, gehört eigentlich den Karnevalisten unserer Stadt und das seit vielen, vielen Jahren. Wussten Sie eigentlich schon, dass wir 1382, vor 600 Jahren schon wussten, wie Karneval gefeiert wird hier in Gotha? Da haben die am Rhein, in Köln und in Mainz noch lange nicht von Karneval geträumt, da war in Gotha schon Fastnacht. Wir haben das über die Jahre auch ein bisschen vergessen und dann kam es im 19. und im 20. Jahrhundert wieder ganz groß auf und heute gibt es in jedem Ortsteil unserer Stadt einen Karnevalsverein. Und manchmal weiß man das nicht so genau, wie in Sundhausen, da gibt es noch keinen. Aber die machen trotzdem auch ordentlich Fastnacht etwas los.
Aber dieser Monat Februar ist für Viele auch nicht so angelegt, dass sie gerne feiern möchten. Sondern viele denken daran: Wann bekomme ich nun endlich meine Impfung? Die Karnevalisten lachen schon über den Impfzirkus, der von Lauterbächen und Spahns veranstaltet wird und eigentlich ist die Zeit für die besten Büttenreden aller Zeiten. Doch wir dürfen nur digital reden. Man kann sich nicht begegnen und das fehlt uns einfach. Dieses Abstandhalten, das ist doch nichts für Karnevalisten. Im Karneval, da will man knuddeln, da will man knutschen und da will man auch mal gemeinsam einen trinken und dann nach Hause laufen und nicht fahren.
Was ist nun die Botschaft in diesem Monat Februar, wo wir immer noch mit dem Lockdown und seinen Auswirkungen kämpfen? Kinder dürfen nicht in die Schule. Man nennt das neudeutsch „Homeoffice“, man nennt das „Homeschooling“ – das Furchtbarste, was es überhaupt gibt für Eltern, Großeltern und auch für Kinder. Wir wünschen uns eigentlich wieder Normalität. Wir haben erst jetzt in den letzten Tagen erst wieder gelernt, was Normalität doch für ein schönes Ding sein kann. Und es wird noch einige Zeit dauern, bis diese Normalität auch zu uns zurückkehrt.
Die Impfzentrale in Gotha in der Kastanienallee ist eingerichtet, auch wenn Mancher sagt, er käme da barrierefrei nicht herein – jeder, der geimpft werden wollte, hat seinen Platz gefunden. Wir impfen in den Heimen und ich hoffe sehr, dass wir noch im späten Frühjahr in den Hausarztpraxen impfen können und jeder, der gerne geimpft werden will, den richtigen Impfstoff für sich bekommt, so schnell wie möglich.
Ich denke, wir müssen aber trotzdem, auch wenn wir nicht feiern können, ein Ziel vor den Augen haben. Stecken Sie sich doch selber ein Ziel, dass Sie gerne in diesem Jahr erreichen möchten. Und wenn es September wird, ist es nicht so schlimm. Dann haben wir immer noch drei Monate, wo wir uns über die Erreichung dieses Ziels freuen können.
Jetzt, wo die Bauarbeiten auf den Straßen wieder losgehen, da wünsche ich mir eins: Lachen Sie doch einfach im Auto. Sitzen Sie hinter dem Steuer und lächeln Sie einfach Ihre Nachbarn an und gucken Sie nicht so verdrießlich drein, wie manch anderer.
Wenn ich mich im März wieder äußern werde in diesem Video-Chat, da werde ich etwas sagen zum Tourismus. Da habe ich genau ins Schwarze getroffen und habe den Finger in die Wunde gelegt und Viele haben mich darin bestärkt: „Knut, Gott sei Dank, dass du so eine freche Gusche hast!“.
In diesem Sinne, kommen Sie gut durch den Februar, gucken Sie in die Video-Chats unserer Vereine hinein, wo jeder etwas anbietet. Holen Sie selber die alten Karnevalsbilder heraus und erfreuen Sie unser Stadtarchiv damit. Und mein Dank geht an all diejenigen, die immer wieder dafür sorgen, dass unser Leben normal bleibt. Die Betriebe, die volle Auftragsbücher haben und arbeiten unter erschwerten Bedingungen. Auch die Straßenbauer sind endlich wieder da.
In diesem Sinne, kommen Sie gut durch den Februar, bleiben oder werden Sie gesund! Und ich verspreche Ihnen, wir sehen uns in diesem Jahr noch mehr als Sie denken.
Alles Gute und „Gotsch Helau“!
Herr Kreuch,
ich komme mir total verarscht vor.
Corona Infos = 0 , aber Fasching.
MfG
Weißenborn