Moses geschlossen – Lieferservice geöffnet
Das Gothaer Kaufhaus setzt auf Eigeninitiative
Für viele Kunden des Kaufhaus Moses in Gotha kam der Lockdown am Mittwoch doch schneller als vermutet. Wer also die letzten Tage vor Weihnachten für einen entspannten Geschenkebummel nutzen wollte, sah sich nun vor verschlossenen Türen. Moses-Geschäftsführer Robert Luhn weiß um diese Problematik: “Wer die Corona-Fallzahlen kannte, konnte ahnen, was sich anbahnte. Also war unser Anliegen ganz klar: Wie können wir unseren Kunden aus der Patsche helfen?”
Robert Luhn liebt unkonventionelle und praktische Lösungen. Kurzerhand erwarb er – natürlich bei einem Innenstadthändler – ein Prepaidhandy. Dessen Nummer wurde zum neuen Servicetelefon. Wer also noch einen Wunsch hat, ruft dort einfach an, spricht ganz normal mit einer Verkäuferin oder einem Verkäufer und lässt sich beraten. Dann wird die Ware ohne zusätzliche Kosten nach Hause geliefert – jedenfalls im Stadtgebiet Gotha. Eine Bestellung per WhatsApp oder Email geht übrigens auch.
“Was die Großen der Branche können, können wir auch”, freut sich Robert Luhn. Doch wie lange soll dieser neue Service aufrecht erhalten werden? “Ganz klare Antwort: Bis der Lockdown vorbei ist.” Robert Luhn und sein Team werden mit dieser neuen Vertriebsvariante in den nächsten Wochen Erfahrungen sammeln.
Dass er seine Hausmeister nicht in Kurzarbeit geschickt hat, war Robert Luhn nur eine knappe Randbemerkung wert. Man werde die Zeit nutzen, um das Kaufhaus zu verschönern. In bestimmten Bereichen wolle man das Angebot vergrößern und auch sonst einiges umbauen, damit es noch schöner wird. Was das genau ist, verriet der Geschäftsführer noch nicht.
Foto: Bernd Seydel