Seit mittlerweile zehn Jahren verfolgen die Orangeriefreunde das große Ziel, ein neues Heim für die wachsende Zahl der seltenen Kameliensammlung in Gotha zu bauen – gestern nun war es soweit: Am Nördlichen Pflanzhaus der Orangerie erfolgte der Startschuss für den Bau des neuen Kamelienhauses.
Gemeinsam mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten kann der Orangerie-Freunde e.V. in Gotha damit ein Großprojekt umsetzen, das nahezu ausschließlich aus Spenden finanziert ist.
Vor Ort waren mit Gernot Harnisch, Jens Scheffler und Matthias Hey deshalb auch drei begeisterte Kamelienfreunde, die seit 2011 alljährlich in den Wintermonaten Sonderführungen anbieten, um hunderten von Besuchern das seltene Schauspiel der Kamelienblüte zu präsentieren. Allein diese Führungen brachten mehr als 31.000 Euro Spenden, die nun unter anderem in den Neubau einfließen.
„Wir sind aufgeregt, unglaublich froh und auch ein wenig stolz“, schildert Gothas Landtagsabgeordneter Matthias Hey die Freude bei seinen Mitstreitern, die den Baubeginn im Beisein von Sabine Ulrich, Vorsitzende der Orangerie-Freunde, und Sabine Jeschke, Bauleiterin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten verfolgen.
Der Neubau des Gebäudes verlangt eine Summe von rund 250.000 Euro, rund 65.000 Euro davon werden in Eigenleistung erbracht, dazu zählen auch Planungs- und Projektierungskosten, die nicht in Rechnung gestellt werden. Von der verbleibenden erforderlichen Summe können 160.000 Euro komplett aus Spendenmitteln des Gothaer Vereins zur Verfügung gestellt werden, die die Mitglieder mit Sonderführungen und vielen anderen Aktionen enthusiastisch in den letzten zehn Jahren gesammelt haben.
Etliche anonyme Spenderinnen und Spender stellten zudem in den letzten Monaten teilweise fünfstellige Summen zur Verfügung, um den Traum vom neuen Kamelienhaus in der Orangerie Wirklichkeit werden zu lassen.
„Es bleibt damit zwar noch eine Finanzierungslücke von 25.000 Euro, aber dass die Stiftung trotzdem bereits mit dem Bau beginnt, ist ein besonderer Vertrauensbeweis gegenüber den Gothaerinnen und Gothaern“, wertet Matthias Hey, „und ich bin mir sicher: diesen Rest kriegen wir jetzt auch noch zusammen!“
Nach Aushebung der notwendigen Baugrube werden zu Beginn des kommenden Jahres Betonteile verankert, die Errichtung des Gewächshauses ist dann bis Ende des Frühjahres geplant. Fest steht jedenfalls: 2021 bekommen die jetzt seit Jahren im Nördlichen Pflanzhaus eher provisorisch untergebrachten Kamelien ein neues Zuhause. Und damit geht auch ein Traum aller Orangerie- und Kamelienfreunde in Erfüllung, die ein Jahrzehnt lang für dieses Projekt gekämpft haben.