Größter Bildteppich der Gothaer Geschichte im Schloss Friedenstein
Sie ist eine Marke und trägt in sich eine bedeutende Stadt – die GOTHAER. Sie ist die wohl erfolgreichste Wirtschaftsidee, die je in Gotha geboren worden ist und es war der Gothaer Kaufmann Ernst Wilhelm Arnoldi (1778-1841), der am 2. Juli 1820 mit sechs Thüringer Kaufleuten die „Feuerversicherung für den deutschen Handelsstand“ gründete. Sieben Jahre später folgte die erste deutsche Lebensversicherung und somit ist seit 200 Jahren die GOTHAER Versicherung einer der größten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Deutschland. Gilt auch der 2. Juli 1820 als Gründungstag des Unternehmens, so konnte die Arbeit doch erst aufgenommen werden, als am 18. Oktober 1820 der Stadtrat zu Gotha seine Gewerbegenehmigung erteilte und somit ist das ganze Jahr 2020 ein Jubiläumsjahr.
Kann auch im Corona-Pandemie-Jahr 2020 das Jubiläum nicht richtig gefeiert werden, genauso wie einst im Jahr 1945 der 125-jährige Gründungstag, so hat sich Gotha einiges einfallen lassen, um das bedeutende Wirtschaftsunternehmen zu ehren, das in zweihundertjähriger Geschichte allein 125 Jahre an seinem Stammsitz Gotha zu Hause war und nur in Folge des von Deutschland verursachten Zweiten Weltkrieges die Heimatstadt verlassen musste.
Pünktlich zum Geburtstag konnte in einer Gemeinschaftsaktion mehrerer Partner am Schloss Friedenstein der größte Bildteppich der Gothaer Geschichte aller Zeiten eingeweiht werden. Die Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten stellte am Baugerüst des Westflügels einen Platz zur Verfügung, um ein Plakat mit 55-Meter-Länge und einer Höhe von fünf Metern anzubringen, sozusagen 275 Quadratmeter plakative Geschichte und Zukunft. Begleitet vom Direktorat Kommunikation der Stiftung Schloss Friedenstein konnte somit auf eine dreißigjährige Partnerschaft hingewiesen werden, denn seit der Wiedererlangung der deutschen Einheit sind die Kunstschätze der Stiftung bei der GOTHAER gut versichert.
Die Anfertigung des Gothaer Bildteppichs haben die GOTHAER Versicherungen bei einem Künstler aus der Residenzstadt in Auftrag gegeben. Es war Lars Schüller von Schüller Art & Design Gotha, der mit seinem Entwurf überzeugte. Getreu dem GOTHAER-Slogan „Die Kraft der Gemeinschaft“, hat Lars Schüller Motive entworfen, die Geschichte, Auftrag und Zukunft der Gothaer verbinden.
„Ich wollte erzählen, deshalb beginne ich links und zeige in plakativen Portraits eine Familie, in der der Vater schützend sein Kind auf den Händen und die Frau im Arm hält. Sie sind sich selbst zugewandt und haben keine Zeit, das Weltgeschehen zu verfolgen, wo nebenan vom 5. bis 8. Mai 1842 der Hamburger Brand tausende Menschen durch Verlust von Hab und Gut in gewaltige Existenznöte stürzt. Dieser in der internationalen Versicherungsgeschichte legendäre Hamburger Brand wird dabei zum nationalen Signal, dessen Überwindung nur durch die Kraft der Gemeinschaft geschafft werden kann. Die schemenhaft gezeichnete Silhouette Hamburgs mit dem legendären Hamburger Michel, fließt hinüber in die von Friedenstein geprägte Kulisse Gothas mit den schönsten Bauwerken der Residenz, denen Ernst Wilhelm Arnoldi seine Lebensmaxime voranstellt. Aus der eigenen Existenznot heraus erklärt der Versicherungsgründer, wie er zu seiner bahnbrechenden Entscheidung kam“, so der Künstler in knappen Worten über seinen epochal-gewaltigen Bildteppich, den zu den ersten Schlosshof-Konzerten der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach bereits hunderte Gäste bestaunten.
Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Dr. Christopher Lohmann, übergab Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch am 7. Juli 2020 das Gotha-Image-Plakat im Schloss Friedenstein der Öffentlichkeit, welches wenige Tage vorher vom Künstler Lars Schüller mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Gotha und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Baugerüst seine optimale mediale Platzierung gefunden hatte. Neben dem Image-Plakat ist bereits eine Ausstellung im Deutschen Versicherungsmuseum eröffnet worden und im Herbst wird ein weiteres Ausstellungsprojekt in der Verwaltungs-fachhochschule Gotha folgen.
„Wir Gothaerinnen und Gothaer sind der 200-jährigen GOTHAER dankbar“, so Oberbürgermeister Knut Kreuch und ergänzt: „Sie trägt nicht nur seit 200 Jahren unseren Namen in die Welt, sie hat seit 1990 viel in der Gründungsstadt investiert, hat ihre historischen Bauwerke saniert, hat Arbeitsplätze geschaffen, hat die Kulturstiftung Gotha mit Kapital ausgestattet, unterstützt das Deutsche Versicherungsmuseum und das Projekt moderne Stadtgeschichte“.