Mit ordentlich Rückenwind aus vier erfolgreichen Spielen reisten die BiG Rockets Gotha am vergangenen Samstag nach Jena. Vor einigen Jahren klang dies noch nach ganz großem Basketball, als sich beide in der zweiten Liga gegenüberstanden. Nun trafen die Raketen in der 2. Regionalliga Nord auf die dritte Mannschaft der Saalestädter. Das Thüringenderby ging mit 88:67 an Gotha.
„Einfache Spiele gibt es eigentlich nicht. Schon gar nicht auswärts“, findet Rockets-Trainerin Iria Romarís, „aber heute konnten wir ohne die ganz großen Probleme gewinnen“. Das lag laut der Spanierin vor allem am guten Start der BiG-Mannschaft. 28:16 hieß es nach den ersten zehn Minuten.
Wissenswert war allerdings auch die Ausgangslage vor der Partie: Jena stieg vor der Saison in die „2. Regio“ auf und hat mit ihrer Ausbildungsmannschaft derzeit einen schweren Stand. Sie konnten bisher ein Spiel gewinnen und finden sich abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Die Raketen kamen hingegen mit Selbstvertrauen und dirttligaerfahrenen Doppellizenzspielern in Jena an.
„Wir haben von Beginn an viel über innen gespielt. So konnten wir unsere großen Spieler unter dem Korb sowie auf dem Flügel gut einsetzen und hatten zugleich ein Mittel gegen die Zonenverteidigung parat“, erklärt Romarís. Mit dieser Defensiv-Aufstellung des Gegners kamen die Raketen in der aktuellen Saison mal besser, mal schlechter zurecht. Der taktische Schachzug der Jenaer ergab also Sinn, ging aber nicht auf.
Wie von der Trainerin erklärt, war es das Spiel der „großen Jungs“ auf Center- und Flügelposition. So holten Lorenz Schiller (17), Moritz Lang (16), Simon Keßler (15) und Pavle Danilovic (14) mit zusammen 62 Zählern das Gros der offensiven Ausbeute.
Als es mit 45:34 in die zweite Hälfte ging, bekamen die Raketen mehr zu tun. „Der Gegner hat uns vor einige Aufgaben gestellt und immer wieder die Verteidigung gewechselt“, erinnert sich die Trainerin. Ein Mittel der Gastgeber war beispielsweise die Presse über das ganze Feld. „Aber nachdem wir diese überwunden hatten, kamen wir natürlich zu leichten Punkten“, so Iria Romarís. Ihre größte Sorge war vor dem Spiel, dass ihre jungen Spieler „zu gelassen in die Partie gehen könnten. Das hätte dann zur Chance für Jena werden können. Aber wir sind sehr fokussiert gestartet und konnten unseren Vorsprung permanent halten“.
Die Trainerin bedankt sich erneut bei den 30 bis 40 mitgereisten Fans, die das Team sehr unterstützt haben. Wenn es auch ein relativ ungefährdeter Sieg war, wichtig war er allemal. Jetzt haben die Rockets mit acht Siegen und acht Niederlagen ein ausgeglichenes Punkteverhältnis und konnten ihren achten Tabellenplatz verteidigen. Denn auch die Bayreuther haben bereits am Freitag ihr Spiel gewonnen und weisen nun acht Siege vor. Durch den Rocketssieg mussten sie sich wieder hinter den Gothaern einordnen.
Danilovic (14), Kraus, Lang (16), Pleta (4), Rösler (2), Keßler (15), Merz (11), Wobst (6), Wolter (3), Schiller (17)