Sonntag, 12. Januar
2020
11 Uhr (Kurzführung Schloss
Friedenstein)
13 Uhr (Kurzführung Herzogliches Museum)
14 Uhr (Themenführung „Keramische Horizonte“)
Schloss Friedenstein Gotha und Herzogliches Museum
Bei zwei Kurzführungen durch die Museen und einer Themenführung zur Sonderausstellung „Keramische Horizonte – Die Sammlung der Lotte Reimers Stiftung in Gotha“ können Besucher am Sonntag, den 12. Januar, die Vielseitigkeit des Barocken Universums Gotha erleben.
Um 11 Uhr steht ihnen im Schlossmuseum das barocke Erbe der Herzöge offen, um 13 Uhr die Weltkunst im Herzoglichen Museum. Um 14 Uhr nimmt Ausstellungskuratorin Ute Däberitz alle Interessierten mit auf eine spannende Entdeckungsreise zur modernen Keramikkunst inmitten der altehrwürdigen Sammlungen des Herzoglichen Museums. Die Kosten für die Führung sind im Eintrittspreis inbegriffen.
Lotte Reimers in Gotha – Historische Sammlung trifft moderne Kunst
Japanische „Lover“, die mit dem mittelalterlichen „Gothaer Liebespaar“ liebäugeln? Ein wie beseeltes Objekt in Rosarot, das als „Eifersucht“ Cranachs Paris bei dessen göttlicher Damenwahl zu warnen scheint? Im Herzoglichen Museum scheinen derzeit Gespräche zwischen Kunstwerken stattzufinden, so sehr regt die Sonderausstellung „Keramische Horizonte – Die Sammlung der Lotte Reimers Stiftung in Gotha“ die Fantasie des Betrachters an.
Zum „Reden“ gebracht hat die keramischen Kunstwerke Kuratorin Ute Däberitz. Am Sonntag, den 12. Januar, führt sie Interessierte ab 14 Uhr zu jenen Orten im Museum, in denen das Geflüster der schönen Dinge besonders lockt. Denn die moderne Kunst findet sich nicht nur in der den Wechselausstellungen vorbehaltenen Säulenhalle, sondern – unter Einbeziehung der historischen Gothaer Kunstsammlungen – im gesamten Haus.
So sind neben den „Lovers 1“ des japanischen Künstlers Akio Takamori (1950-2017) und der „Eifersucht“ der Bauhaus-Uni-Absolventin Christiane Haase (*1974) weitere Keramiken zwischen Figur und Abstraktion zu entdecken: Skulpturale Arbeiten von Robert Sturm (1935-1994) und Tom Feritsch (*1946) sind im Skulpturensaal zu Gast. Reinhold Rieckmanns (*1942) keramische Kleinarchitekturen korrespondieren im Souterrain mit den 250-jährigen Korkmodellen römischer Bauwerke, während archaisch anmutende Steinzeuggefäße des dänischen Künstlers Åage Birck (*1941) antiken griechischen Vasen gegenübergestellt sind. In der China-Abteilung können die Besucher neben Seladongefäßen aus dem 11. Jahrhundert auch eine fast 1.000 Jahre jüngere Seladonschale des französischen Künstlers Jean-François Fouilhoux (*1947) bewundern und gleich nebenan – in der Galerie historischer Japanlacke – einen faszinierenden Torso von Gerd Knäpper (1943-2012) sowie zahlreiche weitere Keramikarbeiten, die eine Brücke zwischen ostasiatischer und westlicher Kunst schlagen.
Die präsentierten Keramiken sind Teil einer Sammlung von 301 international erstklassigen Kunstwerken der Moderne, die von der bedeutenden Sammlerin, Künstlerin und Mäzenin Lotte Reimers (*1932) über Jahre zusammengetragen und 2017 der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha geschenkt wurden.