Letzte Führung und Ende der Ausstellung „Die Ehe als Erfolgsmodell – deutsch-englische Heiraten“

Sonntag, 24. November 2019, 15 Uhr (Führung)

Samstag, 30. November 2019 (letzter Ausstellungstag)

Schloss Friedenstein Gotha, Schlossmuseum

Kann es eigentlich Liebesheiraten geben in einer Welt, in der Vermählungen nicht ohne machtpolitisches Kalkül zu denken sind? Und was lief da eigentlich zwischen Cousins und Cousinen im Hause der Ernestiner? – Dies und mehr können Verliebte und Heiratswillige, Royals-Fans und Geschichtsinteressierte diesen Sonntag, den 24. November, im Rahmen einer Führung erfahren. Ab 15 Uhr führt die redegewandte Kuratorin Dr. Friedegund Freitag ein letztes Mal durch „Die Ehe als Erfolgsmodell – deutsch-englische Heiraten“, bevor die Ausstellung eine Woche später zu Ende geht.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha wird bei einem Schlossrundgang und anhand besonderer Exponate die geschickte Vermählungspolitik der Ernestiner veranschaulichen. Ein Audioguide und ein Begleitheft bieten derweil zusätzliche Informationen, die auch das Herzogliche Museum, den Schlosspark und weitere Stationen in der Stadt vorstellen.

Paradebeispiele für eine „Ehe als Erfolgsmodell“ sind drei Persönlichkeiten, die durch Abstammung oder Heirat den Ernestinern angehörten und deren Jubiläen wir in diesem Jahr feiern: Prinzessin Augusta, die 1719 auf Schloss Friedenstein zur Welt kam, ihre 1819 geborene Urenkelin Victoria, deren Eltern eine Eheallianz zwischen den Häusern Sachsen-Coburg-Saalfeld und Hannover geschmiedet hatten, und Victorias nur wenige Wochen jüngerer Cousin Albert. Als dieser 1840 ihr Ehemann wurde, erhielt das englische Königshaus den Namen Sachsen-Coburg und Gotha.

Die Heirat als Mittel der Politik? Das war unter den europäischen Dynastien im Zeitalter der Monarchie gang und gäbe. Sie ermöglichte es ihnen, wertvolle Bündnisse zu schließen und an Macht und Einfluss zu gewinnen. Für die in Mitteldeutschland regierenden wettinischen Ernestiner war dies besonders wichtig, denn nach dem Verlust der sächsischen Kurwürde 1547 hatten sie nie wieder an die alte Größe anknüpfen können.

Das Herzogshaus Sachsen-Gotha-Altenburg konnte sich im 18. Jahrhundert zwar nur einer einzigen wirklich spektakulären dynastischen Verbindung rühmen, diese aber brachte es durch die Vermählung der blutjungen Prinzessin Augusta mit Friedrich Ludwig von Hannover, Prinz von Wales, in unmittelbare Nähe des englischen Thrones. Eine Wiederholung solch einen Erfolges gelang dem Haus nicht. Weitaus zielstrebiger ging das eng mit ihm verwandte Haus Sachsen-Coburg-Saalfeld vor, mit dem es später im Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha aufging. Im zeitgenössischen Sprachgebrauch allgemein nur „Die Coburger“ genannt, wurde die Familie im 19. Jahrhundert geradezu legendär für ihre Heiratspolitik. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert hatte sie auf diesem Weg Verbindungen zu 21 Herrscherhäusern geknüpft, darunter 15 Königshäuser.

Noch eine gute Nachricht zum Schluss für alle Liebhaber der Welt des Adels: Auch nach dem Ende der „Ehe als Erfolgsmodell“ bietet sich Gelegenheit, das Thema weiter zu vertiefen: Vom 23. November 2019 bis zum 23. Februar 2020 wird im Fächerkabinett des Herzoglichen Museums die Schau „‚Beautiful old Fans‘ – Herzog Augusts Passion und Prinz Alberts Leidenschaft“ zu sehen sein, welche die dynastischen Beziehungen beider Länder beleuchtet. Kuratorin Ute Däberitz führt bereits diesen Samstag, den 23. November, ab 15 Uhr in federleichter Weise durch die neue Sonderpräsentation.

Die Informationen im Überblick:

Samstag, 23.11.2019, 15 Uhr

Herzogliches Museum, Fächerkabinett

Führung durch die Ausstellung

„Beautiful old Fans“ – Herzog Augusts Passion und Prinz Alberts Leidenschaft

Ute Däberitz

Eintritt: 5,00 €, erm. 2,50 €

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt

Sonntag, 24.11.2019, 15 Uhr

Schlossmuseum, Nordflügel

Führung durch die Ausstellung

Die Ehe als Erfolgsmodell: deutsch-englische Heiraten

Dr. Friedegund Freitag

Eintritt: im Schlossrundgang inbegriffen (Friedensteinkarte: 10,00 € | erm. 4,00 €)

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt

nur noch bis Samstag, 30.11.2019

Schlossmuseum, Nordflügel

Sonderausstellung

Die Ehe als Erfolgsmodell – deutsch-englische Heiraten

Eintritt: 10,00 €, erm. 4,00 €

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt

Öffnungszeiten

Di – So: 10 bis 16 Uhr

an Feiertagen geöffnet

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