Wie im vergangenen Jahr mehren sich auch 2019 Nachfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger bei der Unteren Naturschutzbehörde. Sie betreffen die auffallenden, weißen Gespinste an Sträuchern, wie sie Frühling häufig entlang von Straßen und Wegen zu sehen sind. Die Fragenden sind nicht selten verunsichert durch Meldungen über die Gesundheitsgefahren des Eichenprozessionsspinners. Die Gespinste an den Sträuchern und Bäumen sind aber nicht auf den Eichenprozessionsspinner zurückzuführen, denn dieser lebt ausschließlich an Eichen und wurde bisher im Landkreis Gotha noch nicht nachgewiesen. Die Gespinste des Eichenprozessionsspinners befinden sich zudem als geschlossene Nester am Stamm oder an stärkeren Ästen der Eichen.
Im Landkreis Gotha hingegen handelt es sich meist um Werke von Gespinstmotten, kleinen und unscheinbaren Nachtfaltern. Deren Raupen umhüllen Büsche mit Gespinsten, um sich vor Fressfeinden und Regen zu schützen. Das Aussehen der von Gespinstmotten eingesponnenen Sträucher bietet zwar einen bizarren Anblick, ist aber für den Menschen vollkommen harmlos. Auch die befallenen Pflanzen erleiden keinen dauerhaften Schaden. Ende Juni entwickeln die Sträucher mit dem Johannistrieb wieder neue Blätter.