Fünf Einsätze weniger für die Feuerwehren in der Stadt Gotha als im Jahr 2017 – aber trotzdem etwas mehr ausgerückt. Was nach einem Rechenfehler aussieht, wird nachfolgend erläutert.
Im Jahr 2018 kamen die Gothaer Feuerwehren im Stadtgebiet 1.123 mal zum Einsatz. Diese Zahl wird so für die Stadt Gotha in der dafür zuständigen Erfassungsstelle im Thüringer Landesverwaltungsamt verwertet. Im Jahr 2017 waren es insgesamt 1.128 Einsätze. Im Vergleich ist das nicht gerade viel, aber doch erwähnenswert, kommen zu dieser Gesamteinsatzzahl noch 25 weitere Alarmierungen, bei denen die Feuerwehr Gotha zu den sogenannten überörtlichen Einsätzen als Stützpunktfeuerwehr ausrückte und welche in der Anzahl für das Stadtgebiet nicht mit erfasst werden. In statistischer Sprache bedeutet dies also, dass die Stützpunktfeuerwehr Gotha durchschnittlich zweimal im Monat in anderen Gemeinden des Stützpunktfeuerwehrbereiches mit zum Einsatz kam. Diese separate Darstellung wurde erst neu in die Berichtserfassung seitens des Landes aufgenommen und findet deshalb hiermit erstmals die statistische Berücksichtigung. Damit es zu keiner doppelten Erfassung kommt, werden diese Einsätze landesseitig nur für die örtlich zuständige Feuerwehr in der Gesamtanzahl für Thüringen registriert. In der nachfolgenden Jahresstatistik wird deshalb wiederum nur Bezug auf das Stadtgebiet Gotha genommen.
Brandgeschehen
Insgesamt gab es 140 Brände, was einen Anstieg von 10 Brandeinsätzen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Von den 140 Bränden sind 124 in die Kategorie Kleinbrände (mit nur einem Strahlrohr bekämpft) einzuordnen. Weiterhin löschte die Feuerwehr 14 Mittel- und 2 Großbrände (Brand von zwei Gartenlauben am Schmalen Rain sowie von mehreren Lkw in der Parkstraße in einer Nacht im März und ein Gebäudebrand im Mühlgrabenweg im Juli).
69 Brände fanden in Gebäuden statt. Im Jahr 2017 waren es hier 66.
Infolge der Brandeinsätze mussten 9 Personen mit Verletzungen rettungsdienstlich versorgt werden und 5 Menschen wurden über den sogenannten baulichen Rettungsweg gerettet.
Weiterhin wurden zwei Feuerwehrangehörige in Ausübung ihrer Tätigkeiten bei den Brandeinsätzen verletzt, glücklicherweise jedoch ohne Spätfolgen.
Traurige Bilanz aus dem Jahr 2018 ist, dass mit Abstand von vielen Jahren leider zwei Menschen bei Bränden in Gebäuden ihr Leben auf tragische Weise verloren.
In den anderen Kategorien waren dementsprechend 71 Einsätze zu verzeichnen, davon allein 36 Papiercontainer- und beispielweise noch 11 Fahrzeug- sowie 19 Flächenbrände.
Zu den 140 realen Bränden kommen noch einmal genauso viele Fehlalarme in den Kategorien „blinder Alarm“ (57), „böswilliger Alarm“ (17), „Fehlalarmierung durch automatische Brandmeldeanlage“ (58) und „sonstiger Grund“ (8). 2017 waren es insgesamt 120 Fehlalarme.
Die sogenannten böswilligen Alarmierungen hatten nahezu ausschließlich die missbräuchliche Verwendung von Alarmierungstechnik bei automatischen Brandmeldeanlagen als Hintergrund. Diese Fehleinsätze werden auch bei der Polizei zur Anzeige gebracht und können dem Verursacher je nach Aufwand der Feuerwehr teuer zu stehen kommen.
In Bezug auf die anhaltende Trockenperiode des letzten Jahres gab es in Gotha glücklicherweise keine größeren Schadenfeuer.
Technische Hilfeleistungen
Im Bereich der technischen Hilfeleistung rückte die Feuerwehr Gotha zu 786 Einsätzen aus. Dies sind 17 Einsätze weniger als im letzten Jahr. Hinzu kommen noch 57 Fehlalarmierungen in den Kategorien „blinder Alarm“ (36) und „sonstiger Grund“ (21). Die Zehner- und Einerstelle wurde hierbei im Vergleich zum Vorjahr einfach getauscht, 2017 waren es 75 Fehleinsätze.
Der Bereich Tierrettung/-bergung nimmt mit insgesamt 238 Einsätzen wieder einen nicht unwesentlichen Teil der Hilfeleistungen ein.
Der Bereich Türöffnung mit akuter Gefahr, also wo sich Menschen in Notlagen befinden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 8 Einsätze auf 120 Einsätze gestiegen.
Die Anzahl der Personen, die im Bereich der technischen Hilfe von der Feuerwehr gerettet wurden, lag 2018 bei 356. Davon konnten 44 Personen über das Treppenhaus, 2 Person über die Drehleiter, 304 Personen über tragbare Leitern und 6 Personen über sonstige Rettungsgeräte, beispielsweise mittels hydraulischem Rettungsgerät, gerettet werden. Im Jahr 2017 wurden 82 Personen im Rahmen der technischen Hilfeleistung gerettet. Dieser im Vergleich sprunghafte Anstieg steht mit einem auf freier Strecke zum Stehen gekommenen Personenzug im Zusammenhang. Über 270 Fahrgäste befreite hier die Feuerwehr aus ihrer Zwangslage und half beim Umsteigen in einen Ersatzzug.
Insgesamt waren im Bereich der Technischen Hilfeleistung 154 verletzte Personen zu verzeichnen. Zudem zogen sich 5 Feuerwehrangehörige im Bereich der technischen Hilfeleistung Verletzungen zu, aber auch hier glücklicherweise ohne Folgeschäden.
Bedauerlicherweise musste die Feuerwehr Gotha im Jahr 2018 auch 21 tote Personen bergen, im Vorjahr waren es 19 Todesfälle.
Allgemein
Insgesamt waren die Kameradinnen und Kameraden der Gothaer Feuerwehren rund 4.500 Stunden im Einsatz. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr leisteten 94 Brandsicherheitswachen und rund 370 Personen, darunter viele Kinder und Jugendliche, bekamen eine Einblick in die Arbeit der Feuerwehr oder wurden an Handfeuerlöschern/Rauchmeldern im Rahmen der Zivilschutzausbildung geschult.
Im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes wurden 113 Stellungnahmen zu Bauanträgen abgegeben.
Insgesamt entstand bei allen Einsätzen, wo die Gothaer Feuerwehren Hilfe leisteten, ein geschätzter finanzieller Schaden in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.
Die Zahl der aktiven Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren lag mit Stichtag vom 31.12.2018 bei 120, was im Vergleich zum Vorjahr wieder einen leichten Anstieg um 4 Kameradinnen und Kameraden bedeutet.
Die Jugendfeuerwehr Gotha hatte zum Jahresende 2018 insgesamt 59 Mitglieder, 46 Jungen und 13 Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren.