Außenwerbung, Außenmarketing, Außendarstellung, es gibt immer neue Worte, um darauf aufmerksam zu machen, was wichtig ist. Wie es richtig geht, habe ich kürzlich erfahren. Stehen drei Touristen auf der Südseite des Schlosses Friedenstein und regen sich mächtig darüber auf, wie die gelbe Farbe unter den Fenstern an den Wänden runter läuft. „Guck mal wie hässlich“, sagt einer. „Was ist das denn für eine Außenwirkung? Innen super hui und außen pfui“. Das hört eine Gothaerin, die mit ihren Kindern vorbei spaziert. Mit einem Lächeln geht sie auf die drei Touristen zu und sagt „Das wird sich alles ändern. Wir bauen hier. Wir haben ganz viel Geld dafür bekommen von Erfurt und Berlin! Das wird schön.“ Da waren die Touristen platt.
Erstens, dass eine Bürgerin so engagiert für ihre Stadt eintritt, zweitens, dass sie so gut unterrichtet ist und drittens, sie weiß, wo das Geld herkommt! Auch die drei Gäste waren sehr zufrieden, dass die Farbverläufe am Schloss Friedenstein erst mit der Sanierung des Hauses in den nächsten Jahren beseitigt und nicht jetzt überstrichen werden können.
Dieses Beispiel zeigt, wir brauchen Außenwirkung und Innenmarketing. Letzteres hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Bürger einbringen, wie sie die sozialen Netzwerke zu positiven Plattformen und nicht zu Nörgel-Wühltischen abqualifizieren. Auch der Film ist ein Teil der Außenwirkung Gothas.
Die ältesten Filmaufnahmen Gothas stammen, nach meiner Suche vor vielen Jahren, wohl von 1929. Damals ging die Thüringer Waldbahn auf Jungfernfahrt. Das zu zeigen, war dem Kino einen Film wert. Und ist es nicht toll, neunzig Jahre später, ist diese Außenwerbung immer noch in Fahrt und ich denke, nicht nur manche „Männerfreundschaft“ hat sich in dieser Bahn gefestigt, sondern auch so manches Liebespaar hat das gemütliche Geschuckele genossen. Schöne Fahrt, egal wohin und auf die Außenwirkung achten, wünscht
Ihr
Knut Kreuch