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Jetzt Geschichte schreiben: Stadtarchiv bittet um Hilfe bei der Dokumentation der Corona-Pandemie

Kontaktverbote, Ausgehbeschränkungen, besondere Verhaltensregeln sowie geschlossene Geschäfte, Schulen und Kindergärten – die Corona-Pandemie stellt derzeit für fast alle von uns den Alltag auf den Kopf. Schon jetzt steht fest, dass der März 2020 ein historisches Datum von besonderer Tragweite ist. In der jüngeren deutschen Geschichte gab es keine vergleichbare Situation mit so tiefgreifenden Auswirkungen auf die staatlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie nicht nur in unser kollektives Gedächtnis eingehen, sondern zukünftig auch in das Blickfeld der historischen Forschung rücken wird.

Im Stadtarchiv Gotha werden deshalb neben den im Zusammenhang mit der Corona-Krise entstehenden Verwaltungsakten auch die Anordnungen und Verfügungen, offiziellen Verlautbarungen sowie Zeitungsartikel gesondert dokumentiert. Jedoch bilden diese offiziellen Dokumente persönliche Alltagserfahrungen nur bedingt ab. Was fehlt, sind die subjektiven Eindrücke der Gothaerinnen und Gothaer. Um diese ebenfalls für die Nachwelt zu sichern, ist das Stadtarchiv auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.

Wie nehmen Einzelne die Corona-Pandemie wahr? Was halten sie von den getroffenen Maßnahmen und wie wirken sich diese auf das Arbeits-, Freizeit- und Familienleben aus? Welche Erfahrungen werden mit den veränderten sozialen Umgangsformen gemacht? Wie wird die erzwungene Nähe in den eigenen vier Wänden bzw. die verordnete Distanz zu Verwandten und Freunden empfunden? Hat der Entzug bestimmter Güter oder Dienstleistungen Einfluss auf das Wohlbefinden? Welche Verhaltensweisen haben die Bürgerinnen und Bürger geändert? Was denken sie, wird die Zukunft bringen?

Das Stadtarchiv Gotha möchte diese Ansichten und Meinungen gern umfassend dokumentieren. Gesucht werden persönliche Aufzeichnungen wie Tagebucheinträge und Notizen, Aufsätze und Essays, Gedichte oder Zeichnungen, aber auch Fotos, die Menschen vor Ort im Zusammenhang mit der Corona-Krise angefertigt haben oder noch anfertigen werden. Um die Authentizität der Situation einzufangen, wird dazu aufgerufen, alle gegenwärtigen Eindrücke möglichst zeitnah niederzuschreiben oder im Bild festzuhalten. Übernommen werden ausschließlich persönlich erstellte Dokumente, die unbedingt mit Namen und Datum versehen sein müssen, möglicherweise ergänzt um eine Kurzbeschreibung und Notizen zum Entstehungshintergrund. Beigefügt werden sollte auch die Erlaubnis zur Aufbewahrung und Nutzung, mit der Angabe, in welcher Form die eingereichten Dokumente/Bilder genutzt und gegebenenfalls veröffentlicht werden dürfen (z.B.: anonym, mit Namensnennung, nur Nennung des Vornamens). Für Rückfragen steht das Stadtarchiv jederzeit zur Verfügung.

Das Ziel dieser Dokumentensammlung ist, künftigen Generationen ein großes Portfolio an zeitgenössischen Quellen zu hinterlassen, die einen Eindruck vermitteln, wie sich die Corona-Pandemie auf den Lebensalltag ausgewirkt hat und in welchem Maße die Bürgerinnen und Bürger von ihr betroffen waren. Damit möglichst viele unterschiedliche Eindrücke abgebildet werden können, wäre es schön, wenn sich ein breiter Teil der Bevölkerung an dieser Initiative beteiligt, um gemeinsam ein Stück Gothaer Geschichte zu bewahren.

Beiträge können auf dem Postweg oder per E-Mail gesendet werden:

Stadtverwaltung Gotha
Neues Rathaus
Stadtarchiv
Postfach 10 02 02
99852 Gotha

Telefon: 03621/222-142
E-Mail: stadtarchiv@gotha.de

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